Deutsche Tageszeitung - Zwei weitere Todesopfer nach Schiffsunglück in Budapest geborgen

Zwei weitere Todesopfer nach Schiffsunglück in Budapest geborgen


Zwei weitere Todesopfer nach Schiffsunglück in Budapest geborgen
Zwei weitere Todesopfer nach Schiffsunglück in Budapest geborgen / Foto: ©

Fünf Tage nach dem Zusammenstoß eines Ausflugsschiffes mit einem Flusskreuzfahrtschiff auf der Donau in Budapest sind zwei weitere Leichen geborgen worden. Das bestätigte die ungarische Polizei am Montag. Damit steigt die Zahl der Todesopfer nach dem Unglück auf neun. Nur sieben der 35 Menschen an Bord konnten gerettet werden, 19 werden noch vermisst.

Textgröße ändern:

Die beiden Schiffe waren am Mittwochabend im strömenden Regen auf einem bei Touristen beliebten Abschnitt der Donau kollidiert, der einen Blick auf die Stadt und das Parlament bietet. Das kleine Boot mit 33 südkoreanischen Passagieren und zwei Besatzungsmitgliedern an Bord sank innerhalb weniger Sekunden.

Südkoreanische Taucher konnten am Montag mithilfe ungarischer Kollegen einen weiteren Leichnam an die Oberfläche bringen, wie die Polizei mitteilte. Nach einer Stunde unter Wasser hätten die Taucher die Leiche einer Frau im Außenbereich des Boots gefunden, berichteten südkoreanische Medien. Die zweite Leiche wurde Polizeiangaben zufolge 100 Kilometer flussabwärts in der Ortschaft Harta entdeckt.

Unterdessen sind Retter uneins darüber, ob zuerst das Wrack des Ausflugsschiff mithilfe eines Krans geborgen oder zunächst das Innere komplett durchsucht werden soll. Einerseits sind Tauchgänge innerhalb des Wracks aufgrund der schlechten Sicht, der starken Strömung und des hohen Wasserstands für die Taucher sehr gefährlich. Andererseits würde es wohl Tage dauern, um einen geeigneten Kran an die Unglücksstelle zu bringen.

Janos Hajdu, Leiter des ungarischen Rettungskommandos, sagte: "Bis klar ist, welcher Ansatz besser ist, werden wir beide parallel verfolgen." In das in neun Meter tiefe liegende Wrack einzudringen sei aber derzeit "strengstens" verboten.

(W.Budayev--DTZ)

Empfohlen

Initiative zu Entkriminalisierung von Abtreibung - Union kündigt Widerstand an

Drei Monate vor der Bundestagswahl hat eine Gruppe von Abgeordneten eine Initiative zum Konfliktthema Schwangerschaftsabbruch im Parlament eingebracht. Ein am Donnerstag von Vertreterinnen von SPD und Grünen vorgestellter Gesetzentwurf sieht vor, dass der Abbruch bis zum Ende der zwölften Schwangerschaftswoche rechtmäßig sein soll. Die dreitägige Wartefrist zwischen Beratung und Abbruch soll dabei gestrichen werden. Die Unionsfraktion kündigte entschiedenen Widerstand gegen das Vorhaben an.

Frist verpasst: Verfügung gegen Bericht über transidenten Menschen aufgehoben

Das Landgericht Frankfurt am Main hat eine einstweilige Verfügung eines transidenten Menschen gegen mehrere Onlineartikel aus formalen Gründen aufgehoben. Die Anwältin der Klägerin verpasste eine Frist bei der Zustellung der einstweiligen Verfügung gegen das beklagte Unternehmen, wie das Landgericht am Donnerstag mitteilte. Diese war zwingend, daher musste die einstweilige Verfügung trotz Rechtsverletzungen aufgehoben werden. (Az.: : 2-03 O 275/24)

BAG: Headset-System unterliegt bei Mithören von Vorgesetzten der Mitbestimmung

Führt ein Unternehmen ein Headset-System ein, über das Vorgesetzte die Kommunikation zwischen Beschäftigten mithören können, unterliegt dies der Mitbestimmung. Der Betriebsrat kann auch dann mitreden, wenn es nicht beabsichtigt ist, die Gespräche aufzuzeichnen oder zu speichern, wie das Bundesarbeitsgericht (BAG) in Erfurt in einem am Donnerstag veröffentlichten Beschluss entschied. (Az. 1 ABR 16/23)

Bundesverwaltungsgericht verhandelt über LNG-Terminal in Lubmin

Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat am Donnerstag über eine Klage der Deutschen Umwelthilfe gegen den Betrieb des LNG-Terminalschiffs "Neptune" in Lubmin an der Ostsee verhandelt. Die Umwelthilfe kritisiert "massive Klima- und Umweltschäden" durch die schwimmende Anlage, die Flüssigerdgas (LNG) speichern sowie erwärmen und damit wieder gasförmig machen kann. Inzwischen liegt die "Neptune" nicht mehr in Lubmin, sondern im Rügener Hafen Mukran. (Az. 7 A 8.23)

Textgröße ändern: