Unesco-Sonderbotschafterin Ohoven: Ständiges Luxusleben würde mich krank machen
Unesco-Sonderbotschafterin Ute Ohoven betrachtet ihr soziales Engagement als noch lange nicht abgeschlossene Mission. "Diese Arbeit erfüllt mich mit so viel Glück", sagte die 73-Jährige der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Samstag. Dieses Glück könne sie nie empfinden, wenn sie nur ein Leben in Luxus führen würde.
"Ich könnte ständig Urlaubsreisen machen, shoppen gehen und von einer Party zur nächsten fliegen. Aber das würde mich nicht erfüllen, es würde mich krank und unglücklich machen", sagte Ohoven. Durch die Arbeit mit ihrer YOU-Stiftung für Kinder in Not habe sie das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun. "Auf meinem Grabstein soll einmal stehen: ’Sie hat mitgeholfen, die Welt ein bisschen menschlicher zu machen’", sagte sie der Zeitung.
Mit den wohlhabenden Menschen in Deutschland ging Ohoven hart ins Gericht: "Es wird von der oberen Schicht einfach nicht genügend getan. Wer ein privilegiertes Leben hat, muss etwas abgeben", forderte sie.
Sie könne die superreiche Szene sehr gut einschätzen. Die Spendenzusagen für den Wiederaufbau der bei einem Brand schwer beschädigten Pariser Kathedrale Notre-Dame seien ein gutes Beispiel. "Daran sehen Sie doch: Es ist unendlich viel Geld vorhanden. In Frankreich, aber in Deutschland genauso", sagte Ohoven. "Stellen Sie sich vor: Wenn einer der Reichen mal öffentlich 50 Millionen Euro für die Altenpflege in Deutschland spenden würde, können Sie sicher sein, dass andere nachziehen."
(W.Uljanov--DTZ)