Angreifer erschießt mindestens elf Menschen im US-Bundesstaat Virginia
Ein Mann hat im US-Bundesstaat Virginia am Freitag mindestens elf Menschen erschossen. Sechs Menschen wurden verletzt, als der Täter in einem Gebäude der Stadtverwaltung im Küstenort Virginia Beach das Feuer eröffnete, wie die Polizei mitteilte. Der Angreifer, ein langjähriger städtischer Angestellter, sei ebenfalls tot. Die Tat, deren Hintergründe noch ungeklärt sind, löste Entsetzen aus.
Der Mann habe beim Betreten des Gebäudes "sofort und wahllos auf seine Opfer geschossen", sagte Polizeichef James Cervera. Beim Eintreffen der Polizei lieferte sich der Täter demnach einen Schusswechsel mit den Beamten, die ihn dann töteten.
Unter den Verletzten sei auch ein Polizist, der durch seine kugelsichere Weste gerettet worden sei, sagte Cervera. Die Hintergründe der Tat seien noch unklar, fügte der Polizeichef hinzu. "Zurzeit gibt es noch mehr Fragen als Antworten."
Die tödliche Attacke in der rund 320 südöstlich der Hauptstadt Washington gelegenen Stadt löste Entsetzen aus. Bürgermeister Bobby Dwyer sprach vom "verheerendsten Tag in der Geschichte von Virginia Beach". Virginias Gouverneur Ralph Northam bezeichnete die Tat als "entsetzlich". Er sprach den Hinterbliebenen sein Mitgefühl aus.
Auch der Sänger und Produzent Pharrell Williams, der aus Virginia Beach stammt, bekundete seine Anteilnahme. Er bete für die Stadt, die Toten und ihre Familien, schrieb er im Onlinedienst Twitter. "Wir werden das nicht nur durchstehen, sondern stärker als zuvor daraus hervorgehen", schrieb er im Onlinedienst Twitter.
In den USA, wo das Recht auf privaten Waffenbesitz in der Verfassung verankert ist, gibt es immer wieder tödliche Schießereien. Der Bundesstaat Virginia war 2007 Schauplatz eines Amoklaufs. Ein 23-Jähriger Student erschoss damals an der Hochschule Virginia Tech 32 Menschen, bevor er sich selbst tötete.
Versuche, das laxe Waffenrecht in den USA zu verschärfen, sind immer wieder gescheitert - unter anderem am Widerstand der Republikaner und der einflussreichen Waffenlobby NRA, die ihren Sitz in Virginia hat.
US-Präsident Donald Trump ist seit seinem Wahlkampf 2016 eng mit der NRA verbündet und lehnt stärkere Regulierungen des privaten Waffenbesitzes ab. Daran hat auch die Serie von verheerenden Schusswaffenangriffen mit zahlreichen Toten in seiner Amtszeit nichts geändert.
(A.Nikiforov--DTZ)