Märchen von geldfressender Schlange endet mit Anklage wegen Betrugs
Das Märchen von der geldfressenden Schlange hat niemand geglaubt: Nach dem spurlosen Verschwinden von 35 Millionen Naira (knapp 87.000 Euro) ist die Buchhalterin Philomina Chieshe in Nigeria wegen Betrugs angeklagt worden, wie die Antikorruptionsbehörde des Landes am Freitag mitteilte. Die Buchhalterin einer Hochschulbehörde im Bundesstaat Benue muss sich zusammen mit fünf weiteren Angeklagten vor Gericht in Abuja verantworten.
Die Gruppe war im vergangenen Jahr nach Ermittlungen festgenommen worden, weil an ihrem Arbeitsplatz in der staatlichen Hochschul-Zulassungsbehörde 35 Millionen Naira fehlten.
"Chieshe wurde stadtbekannt, als sie die haarsträubende Behauptung aufstellte, dass eine geheimnisvolle Schlange rund 35 Millionen Naira in bar heruntergeschluckt hat", teilte die Kommission für Wirtschafts- und Finanzkriminalität mit. Bis zur Entscheidung über eine Freilassung gegen Kaution bleiben alle Angeklagten in Haft.
Der Gerichtstermin erfolgte wenige Tage nach der Vereidigung des nigerianischen Präsidenten Muhammadu Buhari, der in seiner zweiten Amtszeit den Kampf gegen die Korruption fortsetzen will. Nigerias größte Banknote ist der 1000-Naira-Schein, die gesamte Geldsumme hätte somit mehrere Säcke gefüllt. Eine Schlange konnten die Ermittler in der Zulassungsstelle nicht finden.
(A.Nikiforov--DTZ)