Retter setzen Suche nach vermisstem Mädchen nach Bootsunglück auf dem Rhein fort
Nach dem Schlauchboot-Unglück auf dem Rhein mit drei Toten wird ein Mädchen weiter vermisst. Von Booten aus wurde das Rheinufer bis an den südlichen Stadtrand von Straßburg nach der Vierjährigen aus Deutschland abgesucht, ein Hubschrauber aus Deutschland unterstützte die Suche aus der Luft, wie die französische Präfektur des Departements Bas-Rhin am Freitag mitteilte. Die Suche wird von einer deutsch-französischen Einheit der Wasserschutzpolizei koordiniert.
Das Schlauchboot war am Donnerstag auf einem Seitenarm des Rheins nahe der elsässischen Ortschaft Gerstheim gekentert - auf der Höhe der deutschen Gemeinde Schwanau. Drei Menschen kamen dabei ums Leben, darunter ein sechsjähriges Mädchen aus Deutschland.
Nach Angaben der Präfektur gehörten die die beiden sechs und vier Jahre alten Mädchen zu einer Gruppe von sieben Urlaubern aus Deutschland, von denen sich vier an Bord des Schlauchbootes befanden. Mit den Mädchen saßen zwei Erwachsene rumänischer Nationalität in dem Boot, drei weitere Mitglieder der Gruppe warteten am Ufer. Neben der Sechsjährigen und einem 29-jährigen Insassen des Bootes kam auch ein 22-jähriges Mitglied der Gruppe ums Leben, das vom Ufer aus in den Fluss gesprungen war, um die Verunglückten zu retten.
Das Schlauchboot war auf der Höhe des Wasserkraftwerks von Gerstheim rund 30 Kilometer südlich von Straßburg gekentert. An der Unglücksstelle sei jeglicher Wassersport sowie Schwimmen und Angeln verboten, sagte ein Vertreter der Präfektur der Zeitung "Dernières Nouvelles d’Alsace". Nach ersten Erkenntnissen sei das Unglück auf mangelnde Vorsicht zurückzuführen. An Bord des Schlauchbootes habe es keine Schwimmwesten für die Insassen gegeben.
Entlang der Unglücksstelle warnen Schilder davor, an dieser Stelle des Rheins zu schwimmen oder mit dem Schlauchboot zu fahren. "Das Wasser scheint ruhig zu sein, aber es gibt Strömungen", sagte die Bürgermeisterin von Gerstheim, Laurence Muller-Bronn, der Nachrichtenagentur AFP. "Die Gefahr besteht, aber man ist sich dessen nicht bewusst, man denkt immer, dass so etwas nur anderen passiert."
Der französische Energiekonzern EDF erklärte, das Wasserkraftwerk habe am Donnerstag wie gewöhnlich funktioniert. Es habe kein "außergewöhnliches Ereignis" gegeben, das den Unfall erklären könnte.
Ein Sprecher des Deutschem Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) Rheinland-Pfalz warnte davor, im Rhein zu schwimmen oder Schlauchboot zu fahren. "Das sollte man tunlichst unterlassen. Das Schwimmen im Rhein können wir nicht empfehlen, auch wenn es nicht grundsätzlich verboten ist", sagte Marco Vogt dem SWR. Selbst das Abkühlen im Rhein könne er "keinem Menschen empfehlen".
Dass Menschen immer nachlässiger mit Gefahren umgehen, sei "traurige Realität", sagte Vogt weiter. Besonders in heißen Sommern steige die Zahl der Unfälle im Rhein erheblich an.
(Y.Leyard--DTZ)