Deutsche Tageszeitung - OVG: Bundesregierung muss keine Aussage in Rechtsstreit mit Zeitung genehmigen

OVG: Bundesregierung muss keine Aussage in Rechtsstreit mit Zeitung genehmigen


OVG: Bundesregierung muss keine Aussage in Rechtsstreit mit Zeitung genehmigen
OVG: Bundesregierung muss keine Aussage in Rechtsstreit mit Zeitung genehmigen / Foto: © AFP/Archiv

Zwei ehemaligen Mitgliedern der Bundesregierung muss keine Genehmigung für eine Aussage im Rechtsstreit mit einem Zeitungsverlag erteilt werden. Dies entschied das Oberverwaltungsgericht (OVG) Berlin-Brandenburg am Donnerstag und wies damit eine entsprechende Klage eines Verlags zurück, wie ein Sprecher mitteilte.

Textgröße ändern:

Hintergrund für die Klage war die Berichterstattung einer Zeitung über einen politischen Beamten, der 2018 durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) in den einstweiligen Ruhestand versetzt worden war. Der Beamte erstritt vor dem Landgericht eine Unterlassung gegen diese Berichterstattung.

Daraufhin legte der Verlag Berufung ein und nannte zwei frühere Mitglieder der Bundesregierung als Zeugen dafür, dass die Entlassung aus den berichteten Gründen erfolgt war. Eine solche Zeugenaussage bedarf der Genehmigung der Bundesregierung, die diese im März 2022 versagte.

Dies war aus Sicht des OVG rechtens. Politische Beamte könnten jederzeit ohne Angabe von Grünen in den Ruhestand versetzt werden, weil sie Schlüsselrollen für die Durchsetzung der Regierungspolitik besetzten, erklärte der Sprecher. Müssten die Gründe für eine Entlassung nachträglich offengelegt werden, wäre die Entscheidungsfreiheit künftiger Regierungsmitglieder über die Besetzung von Vertrauenspositionen eingeengt.

(U.Kabuchyn--DTZ)

Empfohlen

Geplante Bolsonaro-Amnestie in Brasilien: USA heben Sanktionen gegen Richter auf

Entspannung zwischen den USA und Brasilien: Das US-Finanzministerium hob am Freitag Sanktionen vom Juli gegen den brasilianischen Verfassungsrichter Alexandre de Moraes wieder auf. Dieser hatte den Prozess gegen den früheren Präsidenten Jair Bolsonaro geleitet, der im September wegen eines Umsturzversuchs zu gut 27 Jahren Haft verurteilt worden war.

Vorrücken von M23-Miliz: UNO warnt vor "Flächenbrand" in DR Kongo

Die UNO hat angesichts der Kämpfe im Osten der Demokratischen Republik Kongo vor einem "Flächenbrand" gewarnt. Der Leiter der UN-Friedensmissionen, Jean-Pierre Lacroix, sagte am Freitag, das Vorrücken der von Ruanda unterstützten M23-Miliz habe "unvorhersehbare Konsequenzen". Die USA warfen Ruanda vor, die Region in einen Krieg zu verwickeln.

Friedensnobelpreisträgerin Mohammadi im Iran gewaltsam festgenommen

Die iranische Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi ist nach Angaben von Unterstützern im Iran gewaltsam festgenommen worden. Mohammadi sei zusammen mit weiteren Aktivisten bei einer Trauerzeremonie für einen verstorbenen Anwalt von Sicherheitskräften und Polizisten gewaltsam abgeführt worden, teilte die Stiftung der Frauenrechtlerin am Freitag im Onlinedienst X mit. Ihr französischer Anwalt bestätigte die Festnahme gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.

Seltene Orang-Utans durch Folgen von Flutkatastrophe in Indonesien bedroht

Die jüngste Flutkatastrophe in Indonesien hat nach Angaben von Wissenschaftlern den Lebensraum der seltensten Menschenaffen der Welt schwer beschädigt und könnte katastrophale Folgen für die Tierart haben. Die Überschwemmungen könnten das Überleben der Tapanuli-Orang-Utans in freier Wildbahn gefährden, warnten Forscher am Freitag. Bei den Überschwemmungen Ende November waren in Indonesien rund 1000 Menschen ums Leben gekommen.

Textgröße ändern: