Deutsche Tageszeitung - Silvesterrakete in Berliner Wohnung geschossen: Bewährungsstrafe für Influencer

Silvesterrakete in Berliner Wohnung geschossen: Bewährungsstrafe für Influencer


Silvesterrakete in Berliner Wohnung geschossen: Bewährungsstrafe für Influencer
Silvesterrakete in Berliner Wohnung geschossen: Bewährungsstrafe für Influencer / Foto: © AFP/Archiv

Nach dem Abschuss einer Silvesterrakete in eine Wohnung in Berlin ist ein Influencer zu einer Bewährungsstrafe von sechs Monaten verurteilt worden. Das Landgericht Berlin sprach den inzwischen 24-Jährigen am Mittwoch der Sachbeschädigung schuldig. Nach Ansicht der Kammer war nicht erkennbar, dass der Angeklagte bewusst in Kauf genommen hatte, Menschen zu verletzten.

Textgröße ändern:

Der Angeklagte habe nicht erkennen können, dass durch die Rakete eine Scheibe durchschlagen würde und möglicherweise einen Brand verursacht werden könnte, sagte der Vorsitzende Richter Raphael Neef in seiner Urteilsbegründung. Das Gericht blieb mit seinem Urteil unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, die eine zweijährige Bewährungsstrafe für den 24-Jährigen beantragt hatte. Die Verteidigung forderte einen Freispruch.

Laut Anklage hatte der Mann die Rakete zielgerichtet auf das Mehrfamilienhaus in Neukölln geschossen. Die Rakete durchschlug am frühen Abend des 31. Dezembers 2024 ein Fenster und explodierte im Schlafzimmer eines Ehepaars, das sich im Nebenzimmer aufhielt. Nur der schnellen Reaktion des Bewohners, der die Überreste der Rakete aus dem Fenster warf, war es nach Angaben der Staatsanwaltschaft zu verdanken, dass kein Brand entstand.

Durch die Rakete wurden demnach Teile des Inventars beschädigt. Verletzt wurde niemand. Der palästinensische Influencer lud ein Video von der Tat in Onlinenetzwerken hoch, weshalb der Fall weite Kreise zog. Später entschuldigte er sich bei dem betroffenen Bewohner. Einige Tage nach Silvester wurde er am Flughafen Berlin-Brandenburg festgenommen, als er ausreisen wollte. Seitdem saß er in Untersuchungshaft.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Mehr als 20 Festnahmen nach Angriffen auf Gefängnisse in Frankreich

Nach einer Reihe von Angriffen auf Gefängnisse in Frankreich sind am Montag bei landesweiten Razzien mehr als 20 Verdächtige festgenommen worden. 22 Festnahmen seien bereits erfolgt, teilte die Staatsanwaltschaft für Terrorismusbekämpfung mit. Wohnungsdurchsuchungen bei Verdächtigen, die zwischen dem 13. und 21. April Gefängnisse angegriffen haben sollen, dauerten demnach an.

Niedersachsen: Zwei Kinder bei Verpuffung verletzt

Zwei Kinder sind in Niedersachsen bei einer Verpuffung teils schwer verletzt worden. Ein zehnjähriger Junge erlitt schwere Verletzungen und wurde mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen, wie die Polizei in Osnabrück am Montag erklärte. Ein Zwölfjähriger kam mit leichten Blessuren davon. Ein Rettungswagen brachte ihn ebenfalls in eine Klinik.

Ermittlungen zu rechtsextremen Gesängen in Bar auf Sylt größtenteils eingestellt

Knapp ein Jahr nach dem Skandal um rechtsextreme Gesänge zu dem Partyhit "L'amour Toujours" in einer Bar auf der Nordseeinsel Sylt hat die Staatsanwaltschaft Flensburg die Ermittlungsverfahren gegen drei von vier Beteiligten eingestellt. Das Absingen der Textzeile "Ausländer raus, Deutschland den Deutschen" erfülle im vorliegenden Fall laut höchstrichterlicher Rechtsprechung noch nicht den Straftatbestand der Volksverhetzung, teilte die Behörde am Montag mit.

Prozess um spektakulären Raubüberfall auf Kim Kardashian beginnt in Paris

Fast neun Jahre nach einem spektakulären Raubüberfall auf TV-Star Kim Kardashian in Paris beginnt am Montag (14.30 Uhr) der Prozess gegen mehrere mutmaßliche Täter. Vor dem Strafgericht der französischen Hauptstadt müssen sich zehn Angeklagte für den Überfall verantworten, bei dem 2016 Schmuck im Wert von neun Millionen Euro erbeutet worden war. Kardashian wird nach bisheriger Planung am 13. Mai als Zeugin in dem Prozess aussagen.

Textgröße ändern: