Zwei Tote und mehr als ein Dutzend Verletzte bei Messerangriff in Japan
Bei einem Messerangriff in der japanischen Stadt Kawasaki sind am Dienstag zwei Menschen getötet und mehr als ein Dutzend weitere verletzt worden. Ein zwölfjähriges Mädchen und ein 39-jähriger Mann starben nach Krankenhausangaben an ihren schweren Verletzungen. Der Täter nahm sich Medienberichten zufolge nach dem Angriff das Leben. Regierungschef Shinzo Abe sprach von einer "erschütternden" Tat. Das Motiv des Mannes war völlig unklar.
Der Angriff ereignete sich am Morgen während der Hauptverkehrszeit, als viele Berufspendler und Schulkinder in der Stadt südlich der Hauptstadt Tokio unterwegs waren. Die ersten Notrufe gingen kurz nach 08.00 Uhr ein (01.00 Uhr MESZ) bei der Polizei ein.
Augenzeugen beobachteten laut Medienberichten, wie ein Mann rief: "Ich werde euch töten." Dann habe er Wartende an einer Bushaltestelle angegriffen, darunter zahlreiche Kinder. Nach Angaben der Rettungskräfte wurden 16 weitere Menschen verletzt.
Der mutmaßliche Täter wurde nach Polizeiangaben zunächst festgenommen. Ein Augenzeuge sagte dem Sender NHK, der Mann habe sich ein Messer in den Hals gerammt. Laut NHK wurden am Tatort zwei Messer gefunden.
"Ich habe viele Krankenwagen gehört und einen blutenden Mann in der Nähe der Bushaltestelle liegen sehen", sagte ein Augenzeuge. Auch Grundschulkinder habe er dort liegen sehen. Schreie hätten ihn aufgeschreckt. "Es ist schwer zu beschreiben, wie es klang." Es habe sich "absolut nicht normal" angehört.
Die Rettungskräfte errichteten am Tatort ein Zelt zur Erstversorgung der Opfer. Laut einem Klinikmitarbeiter wurden eine Frau und drei Mädchen sehr schwer verletzt, darunter am Nacken und am Kopf. Sie müssten operiert werden.
Regierungschef Abe sagte, er empfinde "große Wut" angesichts der Bluttat. Er sprach den Opfern und deren Angehörigen sein Beileid aus. Ein Regierungssprecher sprach von einem "grauenvollen" Vorfall.
US-Präsident Donald Trump, der gerade auf Staatsbesuch in Japan ist, drückte den Opfern sein Beileid aus. "Alle Amerikaner stehen den Menschen in Japan zur Seite und trauern um die Opfer und mit deren Familien", sagte er.
Japan zählt zu den Ländern mit den wenigsten Fällen von Gewaltkriminalität weltweit. 2018 ging ein Mann in einem Hochgeschwindigkeitszug mit einem Messer auf Reisende los. Bei dem Vorfall wurde ein Mensch getötet, zwei weitere verletzt. 2016 erstach ein Mann 19 Menschen in einer Behinderteneinrichtung südlich von Tokio.
(P.Vasilyevsky--DTZ)