Deutsche Tageszeitung - Verletzte bei Aufstand von Gefängnisinsassen in Odessa

Verletzte bei Aufstand von Gefängnisinsassen in Odessa


Verletzte bei Aufstand von Gefängnisinsassen in Odessa
Verletzte bei Aufstand von Gefängnisinsassen in Odessa / Foto: ©

Beim Aufstand von hunderten von Häftlingen in einem ukrainischen Gefängnis sind am Montag mehrere Menschen verletzt worden. Nach offiziellen Angaben waren rund 500 Gefangene an den Unruhen beteiligt. Auslöser für den Aufstand waren offenbar die Haftbedingungen. Mittlerweile brachte die Polizei die Situation unter Kontrolle.

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Nach Angaben der Behörde, der die ukrainischen Gefängnisse unterstehen, wurden sieben Mitarbeiter "angegriffen und verletzt". Zudem hätten die Häftlinge ein Feuerwehrauto und mehrere Gebäudeteile angezündet, darunter die Gefängnisbücherei. Ein Polizeisprecher sagte, die Gefangenen hätten sich in ihren Zellen verbarrikadiert. Polizei und Nationalgarde waren im Einsatz.

Die Ombudsfrau für Menschenrechte des ukrainischen Parlaments, Valeria Lutkowska, sagte, die Häftlinge hätten drei Sanitäter und drei Wachen als Geiseln genommen. In einem Facebook-Eintrag schrieb sie später, alle sechs seien befreit worden. Ein AFP-Fotograf beobachtete, wie die Polizei mindestens sechs Demonstranten festnahm, die zur Unterstützung der Insassen zu dem Gefängnis gekommen waren.

Nach Angaben aus Polizeikreisen soll schlechtes Essen in dem Gefängnis einer der Gründe für den Aufstand gewesen sein. Fast alle Haftanstalten in der Ukraine stammen aus sowjetischen Zeiten und sind berüchtigt für schlechte hygienische Bedingungen. Das Gefängnis in Odessa, in dem es zu dem Aufstand kam, stammt aus den 60er Jahren und hat Platz für 1500 Häftlinge.

Der Aufstand erinnert an einen historischen Vorfall, der ebenfalls durch schlechtes Essen ausgelöst wurde: Im Jahr 1905 hatten die Matrosen an Bord des russischen Panzerkreuzers "Potemkin" aus Protest gegen schlechtes Fleisch die Kontrolle über das Schiff übernommen und waren mit ihm nach Odessa gefahren. Durch den gleichnamigen Stummfilm von Sergei Eisenstein aus dem Jahr 1925 ging der Vorfall in die Filmgeschichte ein.

(Y.Leyard--DTZ)

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