Deutsche Tageszeitung - Studie: Antibiotika-Rückstände belasten Flüsse in aller Welt

Studie: Antibiotika-Rückstände belasten Flüsse in aller Welt


Studie: Antibiotika-Rückstände belasten Flüsse in aller Welt
Studie: Antibiotika-Rückstände belasten Flüsse in aller Welt / Foto: ©

Rückstände von Antibiotika belasten einer neuen Untersuchung zufolge Flüsse in aller Welt. Laut am Montag vorgestellten Forschungsergebnissen werden die vorgegebenen Grenzwerte dabei um das bis zu 300-Fache übertroffen. Nach Einschätzung der beteiligten Wissenschaftler hat die Belastung des Wassers Auswirkungen für die Tierwelt und führt zu gefährlichen Antibiotikaresistenzen.

Textgröße ändern:

Für die bei einer Konferenz in Helsinki vorgestellte Studie untersuchten Wissenschaftler der Universität York 711 Wasserproben aus 72 Ländern auf Reste von 14 häufig eingesetzten Antibiotika. An dutzenden Orten fanden sie dabei Rückstände, die deutlich über den Grenzwerten der AMR Industry Alliance liegt. In ihr haben sich mehr als hundert Pharma- und Biotechnologieunternehmen zusammengeschlossen, um Antibiotikaresistenzen entgegenzuwirken.

In einer Wasserprobe aus Bangladesch fand sich demnach eine ums 300-Fache zu hohe Konzentration des Antibiotikums Metronidazol, das unter anderem bei Hautkrankheiten eingesetzt wird. Überhöhte Ciprofloxacin-Werte wurden an 51 Messstellen festgestellt. Das Breitbandantibiotikum wird vor allem bei Infekten im Magen-Darm-Trakt oder in den Harnwegen verschrieben.

Am häufigsten wurden die Grenzwerte in Asien und Afrika überschritten, neben Bangladesch sind vor allem Kenia, Ghana, Pakistan und Nigeria betroffen. Die Messungen zeigen aber, dass das Problem auch in Europa und Amerika verbreitet ist. Die höchste Überschreitung eines Grenzwertes in Europa wurde in Österreich gemessen.

Seit ihrer Entwicklung in den 1920-er Jahren haben Antibiotika die Leben von Millionen von Menschen gerettet, die beispielsweise an Lungenentzündung, Tuberkulose oder Hirnhautentzündung erkrankt waren. Unnötiger Antibiotikaeinsatz und falsche Anwendung gelten allerdings als wichtigste Gründe für die Entstehung von Resistenzen. Die neuen Forschungsergebnisse deuten nun darauf hin, dass auch die zunehmende Umweltbelastung durch Antibiotika ein Faktor sein kann.

(N.Loginovsky--DTZ)

Empfohlen

Gouverneur: Nach Explosionen gefundener Toter wollte mit Sprengstoff in Brasiliens Oberstes Gericht

Ein nach Explosionen in Brasilien gefundener Toter hat nach Behördenangaben mit Sprengstoff den Obersten Gerichtshof betreten wollen. Der Mann habe sich dem Gericht am Mittwoch genähert, "versuchte einzutreten, scheiterte und die Explosion ereignete sich am Eingang", sagte die Gouverneurin von Brasília, Celina Leão, bei einer Pressekonferenz. Nach ersten Erkenntnissen handele es sich um einen "Suizid", sagte die Gouverneurin weiter. Es gebe keine Verletzten. Die Polizei erklärte, eine Untersuchung zu den "Angriffen" eröffnet zu haben.

Erneut höchste Unwetter-Warnstufe in von Flutkatastrophe verwüsteter Region Spaniens

Der spanische Wetterdienst hat für Teile der Katastrophenregion Valencia am Mittwochabend erneut die höchste Unwetter-Alarmstufe ausgerufen. Die Warnstufe gilt laut der nationalen Wetterbehörde Aemet bis Donnerstag um 12.00 Uhr. An der Küste der Region im Osten des Landes werden bis zu 180 Liter Regen pro Quadratmeter binnen zwölf Stunden erwartet.

Zwölfjähriger übt in Nordrhein-Westfalen Autofahren - drei Fahrzeuge beschädigt

Ein Zwölfjähriger hat in Nordrhein-Westfalen bei einem Fahrversuch mit einem Auto zwei weitere Fahrzeuge beschädigt. Verletzt wurde niemand, wie die Polizei in Siegen am Mittwoch mitteilte. Demnach ereignete sich der Vorfall am Dienstag auf dem Parkplatz eines Supermarkts. Die Mutter des Jungen ging einkaufen und ließ ihren Sohn mit seiner Cousine im Auto zurück.

Eineinhalb Jahre Haft für Unfall unter Alkoholeinfluss mit zwei Toten in Hessen

Das Amtsgericht im hessischen Bensheim hat einen 33-Jährigen wegen zweifacher fahrlässiger Tötung bei einem Autounfall unter Alkoholeinfluss zu eineinhalb Jahren Haft verurteilt. Die Strafe wurde nicht zur Bewährung ausgesetzt, wie ein Gerichtssprecher am Mittwoch mitteilte. Demnach sahen es die Richter als erwiesen an, dass der Mann im September 2023 bei Bürstadt den Unfall verursacht hatte.

Textgröße ändern: