Deutsche Tageszeitung - Türkischer Präsident erstattet Anzeige wegen Beleidigung gegen CHP-Chef Özel

Türkischer Präsident erstattet Anzeige wegen Beleidigung gegen CHP-Chef Özel


Türkischer Präsident erstattet Anzeige wegen Beleidigung gegen CHP-Chef Özel
Türkischer Präsident erstattet Anzeige wegen Beleidigung gegen CHP-Chef Özel / Foto: © AFP

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan geht juristisch gegen den Chef der größten Oppositionspartei CHP vor, weil dieser die Regierung als "Junta" bezeichnet hat. Gegen Özgür Özel sei bei der Generalstaatsanwaltschaft in Ankara Strafanzeige wegen Beleidigung des Präsidenten erstattet worden, erklärte Erdogans Anwalt Hüseyin Aydin am Dienstag im Onlinedienst X. Der Straftatbestand der "Beleidigung des Präsidenten" kommt in der Türkei häufig zum Einsatz - manchmal sogar gegen einfache Internetnutzer.

Textgröße ändern:

Özel hatte bei einem CHP-Parteitag am Sonntag gesagt, die Türkei werde von einer "Junta" regiert, "die Angst hat vor Wahlen, Angst vor ihren Gegnern und Angst vor der Nation". Erdogan sei der Präsident dieser Junta, "die es auf diejenigen abgesehen hat, die die Unterstützung der Menschen haben, und auf diejenigen, die zu seinen Rivalen werden könnten".

Weiter verurteilte der CHP-Chef die Festnahme und Inhaftierung des Istanbuler Bürgermeisters und CHP-Präsidentschaftskandidaten Ekrem Imamoglu, der als größter innenpolitischer Rivale von Präsident Erdogan gilt.

Imamoglu war am 19. März festgenommen worden. Später ordnete ein Gericht Untersuchungshaft wegen Korruptionsvorwürfen an. Der CHP-Politiker weist die Vorwürfe zurück. Das Vorgehen gegen den populären Oppositionspolitiker löste die größte Protestwelle der Opposition in der Türkei seit 2013 aus.

(A.Stefanowych--DTZ)

Empfohlen

Prozess um spektakulären Raubüberfall auf Kim Kardashian beginnt in Paris

Fast neun Jahre nach einem spektakulären Raubüberfall auf TV-Star Kim Kardashian in Paris beginnt am Montag (14.30 Uhr) der Prozess gegen mehrere mutmaßliche Täter. Vor dem Strafgericht der französischen Hauptstadt müssen sich zehn Angeklagte für den Überfall verantworten, bei dem 2016 Schmuck im Wert von neun Millionen Euro erbeutet worden war. Kardashian wird nach bisheriger Planung am 13. Mai als Zeugin in dem Prozess aussagen.

Prozess gegen Mitglieder von rechter Kampfsportgruppe startet in Thüringen

Vor dem Thüringer Oberlandesgericht (OLG) in Jena beginnt am Montag (9.30 Uhr) der Prozess gegen drei mutmaßliche Mitglieder der rechtsextremen Kampfsportgruppe Knockout 51. Die drei Angeklagten, darunter ein mutmaßlicher Rädelsführer, müssen sich wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen und terroristischen Vereinigung verantworten. Dem dritten wird Unterstützung vorgeworfen. Für das Verfahren sind Verhandlungstermine zunächst bis Mitte Dezember angesetzt.

Kardinäle in Rom dürften Datum für Beginn der Papstwahl festlegen

Die Kardinäle der katholischen Kirche dürften am Montag das Datum für den Beginn des Konklaves zur Wahl eines Nachfolgers von Papst Franziskus festlegen. Die Kardinäle treffen sich in Rom zu einer erneuten Generalkongregation, also vorbereitenden Versammlung. Das Konklave der wahlberechtigten Kardinäle muss 15 bis 20 Tage nach dem Tod des Papstes zusammentreten, also zwischen dem 5. und 10. Mai.

Irans Ayatollah fordert "gründliche" Ermittlungen nach verheerender Explosion

Nach der verheerenden Explosion im wichtigsten Containerhafen des Iran mit mindestens 40 Todesopfern und mehr als 1000 Verletzten hat der oberste geistliche Führer des Landes "gründliche" Ermittlungen angeordnet und eine gezielte Tat nicht ausgeschlossen. Sicherheitskräfte und Justiz müssten gründlich ermitteln und "jegliche Fahrlässigkeit oder Absicht aufdecken", forderte Ayatollah Ali Chamenei am Sonntag in einer vom Staatsfernsehen verbreiteten Erklärung.

Textgröße ändern: