Festnahme bei Razzia gegen irakische Rocker in NRW
Bei einer Großrazzia gegen eine irakische Rockergruppierung in Nordrhein-Westfalen hat es am Mittwoch eine Festnahme gegeben. Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) sagte am Mittwoch in Düsseldorf vor Journalisten zudem, nun müssten die zahlreichen beschlagnahmten Beweismittel ausgewertet werden, um den Verdacht gegen die insgesamt 34 Tatverdächtigen zu prüfen. Insgesamt seien 49 Objekte von etwa 800 Polizisten durchsucht worden.
Laut Reul handelt es sich bei den Verdächtigen überwiegend um Iraker und Syrer. Der Polizei zufolge sind auch Deutsche mit Migrationshintergrund unter den Verdächtigen. Die betroffene Gruppe Al-Salam-313 sei öffentlich nicht sonderlich bekannt, der Polizei sei sie aber seit längerem bekannt, sagte Reul. Es handle sich um eine Art Clan. Nun müsse aufgeklärt werden, wie die Strukturen genau seien und wie tief die Beteiligten im Rockermilieu verwurzelt seien.
Die Razzia sei über Monate vorbereitet worden. "Das ist kein Schnellschuss", sagte Reul. Den Ermittlern sei "ein erfolgreicher Schlag gegen die organisierte Kriminalität" gelungen. Ob die Gruppe auch außerhalb von Nordrhein-Westfalen aktiv sei, wisse er nicht.
Wie eine Sprecherin der Polizei in Essen sagte, durchsuchten die Einsatzkräfte zahlreiche Objekte in elf Städten. Gegen Mitglieder der Gruppe werde wegen Waffen- und Drogenhandels sowie Verstößen im Bereich von Schleuserkriminalität und Fälschungsdelikten ermittelt. Zu den betroffenen Städten gehörten unter anderem Bonn, Duisburg, Dortmund und Köln.
Nach Informationen von Deutsche Tageszeitung steht die Rockergruppe im Verdacht, Milizen in ihrer Heimat mit illegalem Geld unterstützt zu haben. Einzelne Mitglieder sollen früher Beziehungen zur Leibgarde von Saddam Hussein unterhalten haben. Auch Kontakte zur amtierenden irakischen Regierung werden der Gruppe nachgesagt. In der Vergangenheit sollen die Rocker in Auseinandersetzungen mit Mitgliedern libanesischer Clans verwickelt gewesen sein. (Y.Leyard--DTZ)