Deutsche Tageszeitung - Mexiko versteigert Autos von Drogenbossen - Geld fließt in Sozialprogramme

Mexiko versteigert Autos von Drogenbossen - Geld fließt in Sozialprogramme


Mexiko versteigert Autos von Drogenbossen - Geld fließt in Sozialprogramme
Mexiko versteigert Autos von Drogenbossen - Geld fließt in Sozialprogramme / Foto: ©

Drogenbosse unterstützen künftig arme Gemeinden in Mexiko - allerdings nicht ganz freiwillig: Nach Angaben des linksgerichteten Präsidenten Andrés Manuel López Obrador soll beschlagnahmter Besitz von Kriminellen ab sofort zugunsten von Sozialprogrammen versteigert werden. Als erstes kommen am Sonntag 82 Autos unter den Hammer, darunter ein Lamborghini Murciélago, drei Porsche und Dutzende gepanzerte Lastwagen. Ihr Schätzwert liegt bei umgerechnet 1,32 Millionen Euro, doch hoffen die Organisatoren auf deutlich höhere Gebote.

Textgröße ändern:

Die Auktion der teuren Karossen findet im ehemaligen Präsidentenpalast Los Pinos statt, das Obrador in ein Kulturzentrum umgewandelt hat. Organisiert wird sie vom neu gegründeten "Institut zur Rückgabe der dem Volk geraubten Güter". Ihr sollen später zwei weitere Versteigerungen von Schmuck und Luxus-Anwesen folgen, die von Verbrechern und korrupten Politikern beschlagnahmt wurden.

Obrador ist seit Dezember im Amt. Im Wahlkampf hatte der linksgerichtete Politiker versprochen, entschieden gegen Gewalt und Korruption vorzugehen. Nach seinem Sieg verkaufte der 65-Jährige die Präsidentenmaschine und verzichtete auf 60 Prozent seines Gehalts. Doch gelang es ihm bisher noch nicht, die Gewalt vor allem infolge des Drogenkriegs in Mexiko einzudämmen: Im ersten Quartal verzeichnete das Land mit 8493 Morden einen neuen Rekord.

(N.Loginovsky--DTZ)

Empfohlen

Spanisches Königspaar reist erneut in Hochwassergebiet

Spaniens König Felipe VI. und seine Frau Letizia reisen in der kommenden Woche erneut in die Ende Oktober von schweren Überschwemmungen getroffene Region Valencia. Es gebe weder ein Datum noch eine Route, aber der Besuch werde stattfinden, sagte Felipe am Dienstag in Bétera in der Region Valencia, nachdem die Nachrichtenagentur AFP von dem geplanten Besuch aus Kreisen der königlichen Familie erfahren hatte.

Israel öffnet weiteren Grenzübergang für Hilfen in den Gazastreifen

Kurz vor Ablauf einer von den USA gesetzten Frist hat Israel einen weiteren Grenzübergang für Hilfslieferungen in den Gazastreifen geöffnet. Der Kissufim-Übergang sei am Dienstag geöffnet und unter anderem "Lebensmittel, Wasser und medizinische Versorgung" in das Palästinensergebiet gebracht worden, erklärten die Armee und die für die Zivilbevölkerung in den besetzten Gebieten zuständige israelische Behörde Cogat. Das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA sowie weitere Hilfsorganisationen bezeichneten die Öffnung als unzureichend.

Frau überfahren und geflüchtet: Geldstrafe für 23-Jährige in Mecklenburg-Vorpommern

Wegen Fahrerflucht nach einem tödlichen Autounfall hat das Amtsgericht Neubrandenburg in Mecklenburg-Vorpommern eine 23-jährige Angeklagte zu einer Geldstrafe von 6300 Euro verurteilt. Dies teilte eine Gerichtssprecherin am Dienstag mit. Die Frau hatte in der Nacht zum zweiten Weihnachtstag 2022 in Malchin im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte eine 23-jährige Fußgängerin überfahren, als diese offenbar plötzlich die Straße überquerte.

Frau auf verlassenem Militärflugplatz gequält: Lange Haftstrafe in Kiel

Wegen der Entführung und Vergewaltigung einer Frau auf einem stillgelegten Militärflugplatz in Kiel ist ein 27-Jähriger zu zwölfeinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt sah es nach Angaben eines Sprechers am Dienstag als erwiesen an, dass der Angeklagte die mit ihm bekannte 29-Jährige im September vergangenen Jahres auf den verlassenen Stützpunkt verschleppt hatte. Dort quälte und missbrauchte er sie.

Textgröße ändern: