Deutsche Tageszeitung - Literaturpreis Man Booker International geht an Jokha Alharthi aus Oman

Literaturpreis Man Booker International geht an Jokha Alharthi aus Oman


Literaturpreis Man Booker International geht an Jokha Alharthi aus Oman
Literaturpreis Man Booker International geht an Jokha Alharthi aus Oman / Foto: ©

Erstmals ist eine arabischsprachige Autorin mit dem renommierten Literaturpreis Man Booker International ausgezeichnet worden: Jokha Alharthi aus Oman wurde am Dienstagabend in London für ihren Roman "Celestial Bodies" (Himmelskörper) geehrt. Es ist auch der erste Roman einer Autorin aus dem Oman, der ins Englische übersetzt wurde.

Textgröße ändern:

In "Celestial Bodies" verknüpft Alharthi Omans postkoloniale Geschichte mit der Lebensgeschichte dreier Schwestern aus einem kleinen Dorf, die jede auf ihre Weise den Wandel ihres Landes von einer traditionellen Sklavenhalter- zu einer modernen Gesellschaft durchlebt. Der Roman biete einen "fesselnden und poetischen Einblick in eine Gesellschaft im Wandel", urteilte die Jury. Das Buch erobere "gleichermaßen Geist wie Herz".

Sie freue sich enorm, dass sich ein "Fenster für die reiche arabische Literatur geöffnet" habe, sagte Alharthi vor Journalisten. Sie denke, dass sich auch die internationalen Leser mit den allgemeinen menschlichen Fragen des Buchs - "Freiheit und Liebe" - identifizieren können.

Vor "Celestial Bodies" hat die 40-Jährige bereits zwei Sammlungen mit Kurzgeschichten, ein Kinderbuch sowie zwei Romane auf Arabisch veröffentlicht. Sie promovierte an der Universität von Edinburgh in klassischer arabischer Dichtung und unterrichtet an der Sultan-Qabus-Universität in Omans Hauptstadt Maskat.

Der internationale Man-Booker-Preis würdigt ins Englische übersetzte ausländische Werke, er ist mit 50.000 Pfund (57.000 Euro) dotiert. Alharthi teilt sich das Preisgeld mit ihrer Übersetzerin Marilyn Booth. Neben Alharthi waren fünf weitere Autoren aus Europa und Südamerika in der engeren Wahl, darunter die deutsche Schriftstellerin Marion Poschmann und die Französin Annie Ernaux.

(P.Vasilyevsky--DTZ)

Empfohlen

Spanisches Königspaar reist erneut in Hochwassergebiet

Spaniens König Felipe VI. und seine Frau Letizia reisen in der kommenden Woche erneut in die Ende Oktober von schweren Überschwemmungen getroffene Region Valencia. Es gebe weder ein Datum noch eine Route, aber der Besuch werde stattfinden, sagte Felipe am Dienstag in Bétera in der Region Valencia, nachdem die Nachrichtenagentur AFP von dem geplanten Besuch aus Kreisen der königlichen Familie erfahren hatte.

Israel öffnet weiteren Grenzübergang für Hilfen in den Gazastreifen

Kurz vor Ablauf einer von den USA gesetzten Frist hat Israel einen weiteren Grenzübergang für Hilfslieferungen in den Gazastreifen geöffnet. Der Kissufim-Übergang sei am Dienstag geöffnet und unter anderem "Lebensmittel, Wasser und medizinische Versorgung" in das Palästinensergebiet gebracht worden, erklärten die Armee und die für die Zivilbevölkerung in den besetzten Gebieten zuständige israelische Behörde Cogat. Das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA sowie weitere Hilfsorganisationen bezeichneten die Öffnung als unzureichend.

Frau überfahren und geflüchtet: Geldstrafe für 23-Jährige in Mecklenburg-Vorpommern

Wegen Fahrerflucht nach einem tödlichen Autounfall hat das Amtsgericht Neubrandenburg in Mecklenburg-Vorpommern eine 23-jährige Angeklagte zu einer Geldstrafe von 6300 Euro verurteilt. Dies teilte eine Gerichtssprecherin am Dienstag mit. Die Frau hatte in der Nacht zum zweiten Weihnachtstag 2022 in Malchin im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte eine 23-jährige Fußgängerin überfahren, als diese offenbar plötzlich die Straße überquerte.

Frau auf verlassenem Militärflugplatz gequält: Lange Haftstrafe in Kiel

Wegen der Entführung und Vergewaltigung einer Frau auf einem stillgelegten Militärflugplatz in Kiel ist ein 27-Jähriger zu zwölfeinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt sah es nach Angaben eines Sprechers am Dienstag als erwiesen an, dass der Angeklagte die mit ihm bekannte 29-Jährige im September vergangenen Jahres auf den verlassenen Stützpunkt verschleppt hatte. Dort quälte und missbrauchte er sie.

Textgröße ändern: