Palästinenser wollen mit "Globalvision" Alternative zu Eurovision anbieten
Als Alternative zum diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) in Tel Aviv planen die Palästinenser einen eigenen Musikwettbewerb. "Globalvision" richte sich nicht gegen den ESC, sondern wolle seine "ursprünglichen Werte wie etwa Vielfalt und Inklusion" hervorheben, sagte eine der Organisatoren, Nadschwan Berekdar, der Nachrichtenagentur AFP.
"Globalvision" wird am Samstag zeitgleich mit dem ESC-Finale in London und Dublin, in Ramallah im besetzten Westjordanland sowie in der nordisraelischen Stadt Haifa ausgetragen, die über eine große arabische Gemeinde verfügt. Zwar strahlt kein europäischer Sender die Veranstaltung aus, sie kann aber per Livestream im Internet verfolgt werden. "Globalvision" verspricht "unglaubliche palästinensische Talente, die von israelischen und internationalen Künstlern unterstützt" würden, darunter von Roxy-Music-Mitbegründer Brian Eno.
Dass sich der Wettbewerb im Gegensatz zum ESC auch als politische Veranstaltung versteht, macht "Globalvision" auf seiner Internetseite deutlich. Demnach soll er die Aufmerksamkeit auf das Leben der Palästinenser unter israelischer Besatzung richten. In diesem Jahr diene der Eurovision Song Contest auch dazu, die "schrecklichen Realitäten wie die militärische und kulturelle Unterdrückung der palästinensischen Gemeinden zu kaschieren", kritisieren die Macher von "Globalvision".
(W.Budayev--DTZ)