Berlins Innensenator will Clankriminalität auf Innenministerkonferenz thematisieren
Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) hat ein bundesweites Vorgehen gegen Clankriminalität gefordert. Er werde die Bekämpfung der Clankriminalität auf der Innenministerkonferenz im Juni thematisieren, erklärte Geisel am Freitag. Nötig sei "ein länderübergreifendes und koordiniertes Vorgehen der Sicherheitsbehörden". "Während betroffene Bundesländer gut aufgestellt sind, hat der Bundesinnenminister bislang noch keinen nationalen Plan vorgelegt", erklärte Geisel. Die Konzepte dazu seien vorhanden.
In der zurückliegenden Woche gab es nach Angaben des Innensenators in Berlin neue Durchsuchungen im Zusammenhang mit beschlagnahmten Immobilien. Erst in der Vorwoche hatte die Berliner Staatsanwaltschaft im Zuge von Geldwäscheermittlungen gegen eine Großfamilie und Verdächtige aus deren Umfeld Mieteinnahmen beschlagnahmen und zwei Gebäude durchsuchen lassen.
Im Zusammenhang mit dem Ermittlungsverfahren waren im Juli vergangenen Jahres in der Hauptstadt 77 Immobilien im Gesamtwert von rund 9,3 Millionen Euro beschlagnahmt worden. Auch in Nordrhein-Westfalen, Bremen und Niedersachsen gab es zuletzt wiederholt Razzien gegen Clankriminalität.
Geisel forderte einen noch intensiveren Austausch der Erfahrungen zwischen den Bundesländern sowie eine abgestimmte Strategie auf Bundesebene. In die Bekämpfung der Clankriminalität müsse zudem Europol mit einbezogen werden, um auch auf europäischer Ebene mit Staaten vernetzt zu sein, die von diesem Kriminalitätsphänomen betroffen seien.
(O.Tatarinov--DTZ)