Prinz Charles und Camilla auf den Spuren Bachs und der friedlichen Revolution
Musik, DDR-Geschichte und Händeschütteln: Am zweiten Tag ihres Deutschlandbesuchs sind Prinz Charles und Camilla am Mittwoch begeistert in Leipzig empfangen worden. Der britische Thronfolger und seine Frau besuchten in Begleitung von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) und Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) die Thomaskirche, wo sie sich den weltberühmten Thomanerchor anhörten. Hunderte Menschen jubelten ihnen in der Innenstadt zu, das royale Paar drückte viele Hände.
In der Thomaskirche singt nicht nur seit fast 800 Jahren der bekannte Knabenchor, dort ist auch der Komponist Johann Sebastian Bach begraben. Nach dem Auftritt der Thomaner nahmen sich Prinz Charles und seine Frau Camilla Zeit, um mit den jungen Sängern zu sprechen. Auf dem anschließenden Weg durch die Innenstadt zum Alten Rathaus, wo sich beide in das Goldene Buch der Stadt Leipzig eintrugen, liefen sie erneut durch ein Spalier begeisterter Menschen und zeigten sich kurz auf einem Balkon am Markt.
Zum Abschluss besuchten der 70-jährige Charles und Camilla die Nikolaikirche, um sich dort über die friedliche Revolution in der DDR zu informieren. In der Kirche fanden die Friedensgebete statt, von denen 1989 die Montagsdemonstrationen ausgingen, die schließlich das Ende der DDR einläuteten. Das royale Paar sprach auch mit drei ehemaligen Bürgerrechtlern.
Im Anschluss an die Visite in der sächsischen Stadt reisten Charles und Camilla zu einem Kurzbesuch ins Wörlitzer Gartenreich in Sachsen-Anhalt weiter. Charles wollte dort unter anderem einen Baum pflanzen. Die Parks gehören zum Unesco-Welterbe.
Zum Abschluss ihrer Deutschlandreise, die am Dienstag in Berlin begann, wollen der Thronfolger und seine Frau noch München besuchen. Dort will sich Prinz Charles am Donnerstag und Freitag unter anderem über Biolandwirtschaft und grüne Technologien informieren. Charles engagiert sich seit Jahren für Umweltschutz.
Die 71-jährige Camilla will in München Einrichtungen für Frauen besuchen, die Opfer häuslicher Gewalt wurden. Außerdem lädt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) das Ehepaar zu einem Abendessen, an dem auch Vertreter aus Politik, Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft teilnehmen sollen.
(N.Loginovsky--DTZ)