Deutsche Tageszeitung - Jugendliche trinken weniger Alkohol und sind häufiger abstinent

Jugendliche trinken weniger Alkohol und sind häufiger abstinent


Jugendliche trinken weniger Alkohol und sind häufiger abstinent
Jugendliche trinken weniger Alkohol und sind häufiger abstinent / Foto: ©

Jugendliche in Deutschland trinken weniger Alkohol und lassen häufiger ganz die Finger davon. 8,7 Prozent der Zwölf- bis 17-Jährigen trinken mindestens einmal pro Woche und damit regelmäßig Alkohol, wie eine am Mittwoch veröffentlichte Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zeigt. Das sei ein "historisch niedriger Stand". Im Jahr 2004 trank noch mehr als jeder fünfte Jugendliche regelmäßig (21,2 Prozent). Es gibt jedoch auch einen Negativtrend: Junge Erwachsenen trinken sich demnach wieder öfter in einen Rausch.

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Für die Studie wurden von April bis Juni 2018 bundesweit rund 7000 junge Leute befragt. Von den 18- bis 25-Jährigen gaben 37,8 Prozent an, sich im vergangenen Monat völlig betrunken zu haben. Nach einer jahrelangen rückläufigen Entwicklung ist das im Vergleich zu 2016 wieder ein Anstieg. Damals gaben 32,8 Prozent an, sich zuletzt einen Rausch angetrunken zu haben, 2004 lag der Wert noch bei 43,5 Prozent.

Rund ein Drittel der jungen Erwachsenen (33,4 Prozent) trinkt nach der 2018 erhobenen Umfrage zudem regelmäßig, also mindestens einmal pro Woche Alkohol. Der Wert lag leicht höher als bei der Umfrage zwei Jahre zuvor.

Die Zahl der jugendlichen Rauschtrinker zwischen zwölf und 17 Jahren ist mit 13,6 Prozent seit mehreren Jahren relativ unverändert. Hingegen verzichten immer mehr Jugendliche komplett auf Bier, Wein und Spirituosen - mittlerweile deutlich mehr als ein Drittel (37,1 Prozent).

Überhaupt ihr erstes Glas Alkohol tranken die Zwölf- bis 25-Jährigen durchschnittlich im Alter von 15 Jahren, 2004 hatte der Schnitt noch bei 14,1 Jahren gelegen. Auch beim ersten Alkoholrausch verschob sich das Alter seit 2004 von 15,5 auf 16,3 Jahre nach hinten.

Die Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler (CSU) sprach angesichts des rückläufigen Alkoholkonsums bei Jugendlichen von erfreulichen Zahlen. Der Trend vor allem zum häufigeren Rauschtrinken bei jungen Erwachsenen bedeute aber, "dringend am Ball zu bleiben" bei der Präfention und Aufklärung. "Erwachsensein heißt nicht, dass es plötzlich in Ordnung ist, zu viel Alkohol zu trinken", sagte Mortler. Ziel müsse sein, lebenslang einen bewussten Umgang zu erreichen.

BZgA-Leiterin Heidrun Thaiss warnte vor den gesundheitlichen Risiken von Alkohol gerade bei Jugendlichen, die sich noch im Wachstum befänden. Alkohol sei "ein Zellgift".

In Deutschland sterben jedes Jahr mehr als 20.000 Menschen an den direkten Folgen ihres Alkoholkonsums. Rund 1,77 Millionen gelten als alkoholabhängig. Etwa 200 Krankheiten werden durch den Alkoholkonsum mitverursacht, so erhöht er beispielsweise das Risiko von Krebs und Herzkreislauferkrankungen.

(A.Stefanowych--DTZ)

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