Österreich und Slowenien wollen Lipizzaner als Weltkulturerbe anerkennen lassen
Österreich und Slowenien haben ihren Streit über den Ursprung der Lipizzaner-Pferde beigelegt und wollen nun gemeinsam die Anerkennung der Lipizzanerzucht als Weltkulturerbe beantragen. Der Antrag bei der UN-Kulturorganisation Unesco solle bis März 2020 erfolgen, hieß es laut österreichischer Nachrichtenagentur APA am Dienstag von beiden Seiten. Österreichs Außenministerin Karin Kneissl und ihr slowenischer Kollege Miro Cerar unterzeichneten demnach im Tiroler Ort Going eine entsprechende gemeinsame Erklärung.
Das gemeinsame Vorgehen verdeutliche die vertrauensvollen Beziehungen zwischen Österreich und Slowenien und sei der "Ausdruck des Geistes einer europäischen Zusammenarbeit", sagte Kneissl laut APA. Neben Österreich und Slowenien sind dem Bericht zufolge auch Bosnien-Herzegowina, Italien, Kroatien, die Slowakei und Ungarn an dem multinationalen Antrag bei der Unesco beteiligt. Ziel sei der Schutz und die verstärkte Sichtbarkeit der Tradition der Lipizzanerzucht, hieß es.
Für Österreich steht laut APA die "Hohe Schule der Reitkunst" im Vordergrund, für Slowenien gehe es insbesondere um die spezielle Bedeutung der Karst-Landschaft für die Entwicklung der Lipizzanerzucht. Rund um die Lipizzaner hatte es dem Bericht zufolge einen jahrzehntelangen Streit zwischen den beiden Staaten gegeben - vor allem über die Führung des Zuchtbuchs. Am Höhepunkt des Streits wollte sich Slowenien die Ursprungsbezeichnung "Lipizzaner" bei der Welthandelsorganisation (WHO) schützen lassen.
(N.Loginovsky--DTZ)