Deutsche Tageszeitung - Zyperns Polizei entschuldigt sich erstmals für Umgang mit Mordserie

Zyperns Polizei entschuldigt sich erstmals für Umgang mit Mordserie


Zyperns Polizei entschuldigt sich erstmals für Umgang mit Mordserie
Zyperns Polizei entschuldigt sich erstmals für Umgang mit Mordserie / Foto: ©

Zyperns neuer Polizeichef hat sich im Namen der Truppe für den Umgang mit einer über Jahre andauernden Mordserie entschuldigt. "Die jüngsten schmerzhaften Entwicklungen und der Verlust wehrloser unschuldiger Frauen und Kinder, die auf der Suche nach einer besseren Zukunft in unser Land kamen, haben das Ansehen, die Ehre und den Ruf der zyprischen Polizei schwer beschädigt", sagte Kypros Michaelides am Dienstag bei seiner Amtsübernahme.

Textgröße ändern:

"Deshalb will ich als Vertreter der Polizeitruppe eine große Entschuldigung übermitteln, weil wir es nicht geschafft haben, diese unschuldigen und wehrlosen Seelen zu schützen, die auf tragische und schändliche Weise gestorben sind", sagte der neue Polizeichef weiter.

Der Mordserie verdächtigt wird ein 35-jähriger Armeeoffizier. Er soll gestanden haben, in den vergangenen drei Jahren fünf Frauen und zwei Mädchen ermordet zu haben. Bei den Mädchen soll es sich um die Töchter von zwei der Frauen handeln - ein philippinisches und ein rumänisches Kind. Die Leichen von fünf Opfern wurden bislang gefunden.

Dass die Mordserie jahrelang unentdeckt blieb, hatte in Zypern für einen Skandal gesorgt. Den Behörden wird unter anderem vorgeworfen, aus Schlamperei und rassistischen Motiven Ermittlungen verschleppt zu haben, nachdem die Opfer als vermisst gemeldet worden waren. Der Skandal führte zur Entlassung des Polizeichefs Zacharias Chrysostomou und zum Rücktritt von Justizminister Ionas Nikolaou.

(N.Loginovsky--DTZ)

Empfohlen

Bundesanwaltschaft: US-Bürger wegen Spionageangebots an China in Untersuchungshaft

Ein am Donnerstag in Frankfurt am Main festgenommener früherer Mitarbeiter der US-Streitkräfte in Deutschland kommt in Untersuchungshaft. Der Ermittlungsrichter beim Bundesgerichtshof setzte den Haftbefehl gegen Martin D. in Vollzug, wie die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe am Freitag mitteilte. Der US-Bürger soll chinesische staatliche Stellen kontaktiert und angeboten haben, ihnen sensible Informationen des US-Militärs zur Weiterleitung an einen Geheimdienst zu geben.

Seniorin nach tödlichem Autounfall in Kiel zu 3300 Euro Geldstrafe verurteilt

Nach einem Verkehrsunfall mit einer getöteten Fußgängerin ist eine 78-jährige Autofahrerin vom Amtsgericht Kiel zu einer Geldstrafe von 3300 Euro wegen fahrlässiger Tötung verurteilt worden. Die zuständige Richterin ging nach Angaben einer Gerichtssprecherin nach der Verhandlung am Freitag davon aus, dass die Beschuldigte offenbar Gas- und Bremspedal verwechselt hatte und deshalb auf einen Gehweg geraten war. Dort erfasste ihr Fahrzeug zwei Frauen, von denen eine starb.

Professionelles Drogenlabor in leerstehendem Landgasthof in Niedersachsen ausgehoben

In einem leerstehenden Landgasthof im niedersächsischen Stadland haben Ermittler ein mutmaßlich von einem Pärchen betriebenes professionelles Drogenlabor ausgehoben. Wie die Polizei in Cuxhaven am Freitag mitteilte, stießen sie bei einer Durchsuchung in dem ehemaligen Lokal sowie einer zugehörigen Scheune auf Ausrüstung zur Herstellung synthetischer Rauschgifte und auf erhebliche Mengen von Chemikalien.

Berauschter Autofahrer fährt in Nordrhein-Westfalen über Kirmes - zwei Verletzte

Ein unter Drogen stehender Autofahrer ist im nordrhein-westfälischen Soest über eine Kirmes gefahren und hat dabei zwei Menschen verletzt. Hinweise auf ein Anschlagsgeschehen gab es sich nicht, wie die örtliche Polizei am Freitag mitteilte. Der 36-jährige Fahrer befand sich demnach bei der Fahrt am späten Donnerstag in einer psychischen Ausnahmesituation.

Textgröße ändern: