Deutsche Tageszeitung - Bildungsgewerkschaft fordert nach Schülerprotesten Überprüfung des Mathe-Abiturs

Bildungsgewerkschaft fordert nach Schülerprotesten Überprüfung des Mathe-Abiturs


Bildungsgewerkschaft fordert nach Schülerprotesten Überprüfung des Mathe-Abiturs
Bildungsgewerkschaft fordert nach Schülerprotesten Überprüfung des Mathe-Abiturs / Foto: ©

Nach den Protesten von zehntausenden Schülern gegen das Mathe-Abitur hat die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Überprüfungen der Aufgaben angemahnt. In Bundesländern mit zahlreichen Beschwerden müsse sich das Kultusministerium mit den Schülern zusammensetzen, sagte GEW-Vorstandsmitglied Ilka Hoffmann den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Dienstag. Auch eine Fachkommission müsse sich dann noch einmal mit den Aufgaben befassen.

Textgröße ändern:

Wenn eine solche Kommission zu dem Ergebnis komme, dass die Prüfung zu schwer gewesen sei, gebe es nur eine faire Lösung: "Die Bewertung muss großzügiger ausfallen", sagte Hoffmann. In mehreren Bundesländern beklagen sich Schüler in Petitionen bei den Kultusministerien über die Mathe-Prüfungen in diesem Jahr.

Der Mathe-Professor Reinhard Oldenburg von der Universität Augsburg wies auf die Herausforderungen bei der Formulierung der Aufgaben hin. Es sei nicht ganz leicht, den Schwierigkeitsgrad zu justieren, sagte er dem Redaktionsnetzwerk. Eigentlich müssten die Aufgaben an Abiturienten ausprobiert werden, "aber das geht nun einmal nicht".

Oldenburg zeigte sich aber vor dem Hintergrund der kritisierten Aufgaben in Bayern überzeugt: "Das Mathe-Abitur ist nicht schwerer als früher, aber anders." Das Abitur sei "stärker kompetenzorientiert". Das sei auch sinnvoll, "da es ja nicht im Wesentlichen darum gehen sollte, einfach nur Rechenverfahren zu erlernen, die heute jedes Handy besser beherrscht als der Mensch". Er forderte deshalb, dass der Unterricht die Schüler darauf vorbereiten müsse.

(Y.Ignatiev--DTZ)

Empfohlen

UN: Mehr als 500 Tote durch Überschwemmungen im Tschad - 1,7 Millionen Betroffene

Im Tschad sind durch die seit Juli anhaltenden Überschwemmungen bisher mehr als 500 Menschen gestorben. Rund 1,7 Millionen Menschen sind von den Unwettern betroffen, teilte das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) in dem zentralafrikanischen Land am Samstag mit. Demnach wurden bisher mehr als 200.000 Häuser zerstört und über 300.000 Hektar Agrarland überschwemmt. Fast 70.000 Nutztiere ertranken, wie das Ocha weiter berichtete.

Sperre von X in Brasilien: Musks Online-Dienst ernennt rechtlichen Vertreter

Im Streit um die Sperrung von X in Brasilien hat der Online-Dienst einen rechtlichen Vertreter in dem Land benannt - ein erster Schritt zur Aufhebung der Blockade. X erfülle weiterhin nicht alle Voraussetzungen, um wieder freigeschaltet zu werden, teilte der Richter am Obersten Gericht, Alexandre de Moares, am Samstag mit. Das Unternehmen haben fünf Tage Zeit, um weitere Dokumente vorzulegen.

Hochwasser: Donau in Budapest erreicht höchsten Stand seit zehn Jahren

In der ungarischen Hauptstadt Budapest hat das Hochwasser nach dem Sturmtief "Boris" einen Zehn-Jahres-Höchststand erreicht. Das Hochwasser erreichte am Samstag die Stufen des direkt an dem Strom gelegenen Parlaments, begann dann aber wieder zu sinken. Noch stünden den Ungarn einige "schwierige Tage" bevor, in denen "die Flut kontrolliert" werden müsse, sagte Regierungschef Viktor Orban.

Missbrauchsvorwürfe gegen Al-Fayed: Anwälte erhalten mehr als 150 neue Meldungen

Das Anwaltsteam, das 37 mutmaßliche Opfer sexueller Gewalt durch den verstorbenen ägyptischen Unternehmer Mohamed Al-Fayed vertritt, hat nach eigenen Angaben mehr als 150 neue Meldungen erhalten. Dabei handele es sich um "Überlebende sowie Personen, die Beweise" gegen al-Fayed hätten, teilte das Team am Samstag mit. Die neuen Meldungen seien seit der Ausstrahlung einer Dokumentation über den Fall am Donnerstagabend in der BBC eingegangen.

Textgröße ändern: