Deutsche Tageszeitung - 25 Jahre Eurotunnel: Vorzeige-Bauarbeiter ist heute für den Brexit

25 Jahre Eurotunnel: Vorzeige-Bauarbeiter ist heute für den Brexit


25 Jahre Eurotunnel: Vorzeige-Bauarbeiter ist heute für den Brexit
25 Jahre Eurotunnel: Vorzeige-Bauarbeiter ist heute für den Brexit / Foto: ©

25 Jahre nach der Einweihung des Tunnels unter dem Ärmelkanal ist der britische Bauarbeiter, der einst den Durchbruch zur französischen Seite gegraben und die Insel damit näher an den europäischen Kontinent herangerückt hat, ein Brexit-Befürworter."Ich habe im Ärmelkanaltunnel gearbeitet und den Durchbruch gemacht, aber ich habe tatsächlich für den Brexit gestimmt", verriet der 70-jährige Rentner Graham Fagg anlässlich des Jubiläums am 6. Mai der Nachrichtenagentur AFP.

Textgröße ändern:

Er sei zwar immer noch stolz auf den Eurotunnel, der eine der "größten Leistungen" der Menschheit sei. Gleichzeitig für den Brexit zu sein, sei damit aber "nicht unvereinbar", sagte der 70-Jährige, in dessen Heimstadt Dover beim Brexit-Referendum 62 Prozent der Bewohner für den EU-Austritt gestimmt haben.

Der Tunnelbau hatte am 1. Dezember 1987 begonnen. Auf den Tag genau drei Jahren später wurde die Verbindung hergestellt und zwei Arbeiter reichten sich durch das kleine Loch feierlich die Hand. Fagg und der französische Arbeiter Philippe Cozette gingen als Symbole für die "Baustelle des Jahrhunderts" in die Geschichtsbücher ein.

Weniger als vier Jahre später wurde der 50,5 Kilometer lange Tunnel, von dem fast 38 Kilometer unter dem Meer liegen, am 6. Mai 1994 von der britischen Königin Elizabeth II. und dem damaligen französischen Präsidenten François Mitterrand eingeweiht. Seitdem wurden 430 Millionen Passagiere und 86 Millionen Fahrzeuge durch den Tunnel befördert.

An den historischen Händedruck unter dem Ärmelkanal denkt Fagg bis heute zurück. "Es war ein historischer Moment", sagt der Rentner. "Das ganze Projekt war ein historischer Moment." Er erinnert sich an ein hartes Arbeitsumfeld unter Kollegen, die viel tranken und den Wettlauf mit den Franzosen auf der anderen Seite unbedingt gewinnen wollten.

Fünf Jahre seines Lebens widmete Fagg von 1986 bis 1991 dem Tunnel, weitere 15 kamen für die Mitarbeit an der Instandhaltung hinzu. Mit Cozette ist er bis heute befreundet, schon mehrfach hat den Franzosen in seinem Haus bei Calais besucht.

(A.Stefanowych--DTZ)

Empfohlen

Waldbrand in Kalifornien: Tausende Menschen sollen ihre Häuser verlassen

Angesichts eines sich ausbreitenden Waldbrandes im US-Bundesstaat Kalifornien haben die Behörden tausende Bewohner dazu aufgerufen, ihre Häuser zu verlassen. "Ich rufe jeden dazu auf, die betreffenden Gebiete zu meiden", sagte der Sheriff von Ventura County, Jim Fryhoff, am Donnerstag (Ortszeit). Mindestens 400 Haushalte wurden demnach evakuiert. Die Feuerwehr des Bezirks bekämpfte das Feuer laut eigenen Angaben in einem Gebiet, in dem 30.000 Menschen lebten.

Weihnachtsmarktvergleich: Teuerster Glühwein in München - günstigster im Erzgebirge

Die Glühweinpreise auf deutschen Weihnachtsmärkten gehen teils weit auseinander: Zwischen dem günstigsten und teuersten Glühweinpreis liegt einer am Donnerstag veröffentlichten Untersuchung in 20 Städten zufolge in diesem Jahr eine Differenz von drei Euro. Während Weihnachtsmarktbesucher in München bis zu sechs Euro für eine Tasse Glühwein zahlen, kommen sie demnach im Erzgebirge schon mit drei Euro in den Genuss des Heißgetränks, wie das Unternehmen Coupons4you ermittelt hat.

Zwei Jungen missbraucht: Lange Haftstrafe für Hofbesitzer in Mecklenburg-Vorpommern

Wegen schweren sexuellen Missbrauchs sowie sexuellen Missbrauchs zweier Jungen in 14 Fällen hat das Landgericht Neubrandenburg in Mecklenburg-Vorpommern am Donnerstag einen 56-jährigen Angeklagten zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt. Die beiden Kinder waren nach Angaben des Gerichts zu Beginn der Taten sechs beziehungsweise acht Jahre alt. Sie halfen dem Angeklagten zwischen 2020 und 2022 regelmäßig bei der Versorgung der Tiere auf dessen Hof im Kreis Mecklenburgische Seenplatte.

35-Jähriger in Berlin wegen Mordes an Exfreundin zu lebenslanger Haft verurteilt

Ein 35-jähriger Mann aus Berlin-Köpenick ist wegen Mordes an seiner ehemaligen Lebensgefährtin zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Das Landgericht Berlin sah es am Donnerstag als erwiesen an, dass er seine Exfreundin und Mutter seiner Tochter im Juni in der gemeinsamen Wohnung mit einem Küchenmesser getötet hatte. Der Angeklagte habe heimtückisch und aus niedrigen Beweggründen gehandelt, sagte Richter Ansgar Bode in seiner Urteilsbegründung.

Textgröße ändern: