Jagdverband fordert von Kanzleramt Rechtssicherheit bei Wolfsmanagement
Angesichts der Differenzen innerhalb der Bundesregierung über den Umgang mit Wölfen hat der Deutsche Jagdverband (DJV) Rechtssicherheit für Jäger gefordert. "Die Zeit drängt - wir brauchen endlich ein aktives Management des Wolfs und Rechtssicherheit für Jäger", sagte der DJV-Sprecher Torsten Reinwald der "Bild"-Zeitung vom Montag. Zuvor hatte das Kanzleramt Medienberichten zufolge die Gespräche über einen leichteren Wolfsabschuss an sich gezogen.
Reinwald betonte, die Politik sei aufgefordert, den vom DJV und anderen Verbänden gemeinsam vorgelegten Wolfsmanagementplan "ernsthaft zu prüfen". Diesem Plan zufolge soll es künftig Wolfsschutzgebiete geben, in denen sich der Wolf ungestört ausbreiten kann - beispielsweise große Truppenübungsplätze oder Naturschutzgebiete. Es soll aber auch Bereich geben, in denen Wolfsrudel nicht geduldet werden, vornehmlich alpine Regionen, Deiche und urbane Gebiete.
Grund zur Eile beim Thema Wolfsmanagement liefern dem DJV-Sprecher zufolge auch die auch deutlich wachsenden Wolfszahlen. "In den kommenden Tagen wird die nächste Wolfsgeneration in Deutschland geboren, dann leben bereits über 1300 Wölfe hierzulande", sagte Reinwald.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) hatte kürzlich einen Gesetzentwurf vorgelegt, wonach die prinzipiell streng geschützten Tiere etwa erlegt werden dürfen, wenn sie mehrfach Schutzzäune für Weidetiere überwinden. Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) geht das nach Informationen des "Spiegels" nicht weit genug. Sie will demnach bereits die Möglichkeit eines "präventiven" Abschusses gesetzlich verankern.
Die hierzulande einst ausgerotteten Wölfe breiten sich seit mehreren Jahren wieder aus. Das sorgt für Konflikte, unter anderem mit Haltern von Weidetieren. Wölfe leben vor allem in Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen.
(P.Vasilyevsky--DTZ)