Feierliche Prozession für frisch gekrönten König Rama X. durch Bangkok
Unter sengender Sonne hat am Sonntag in Bangkok die Prozession zur Feier der Krönung von Thailands König Maha Vajiralongkorn begonnen. In königliches Gelb gekleidete Untertanen jubelten dem Staatsoberhaupt zu, das als Herrscher den Namen Rama X. trägt. Soldaten in farbenfrohen Trachten tragen Vajiralongkorn bei der Prozession durch die Stadt - für die Bevölkerung entlang der sieben Kilometer langen Strecke die seltene Gelegenheit, ihn mit eigenen Augen zu sehen.
Am Samstag hatte Rama X. das prunkvolle Krönungsritual durchlaufen. Als Höhepunkt der Zeremonie bekam er die 7,3 Kilogramm schwere, diamantbesetzte Siegeskrone überreicht, die er sich anschließend selbst aufs Haupt setzte. Die Prozession ist der Höhepunkt von Tag zwei der insgesamt dreitägigen Krönungsfeierlichkeiten. Auf einer vergoldeten offenen Sänfte wird Vajiralongkorn durch Bangkok getragen und besucht auf seinem Weg mehrere wichtige Tempel, um dort zu beten.
Um die Prozession vor Ort verfolgen zu können, mussten die Zuschauer strenge Sicherheitskontrollen durchlaufen. Mit Hüten und Schirmen schützten sie sich bei Temperaturen bis 36 Grad gegen die Sonne. "Ich habe Angst vor der Hitze, aber sie wird mich nicht aufhalten", sagte die 57-jährige Nattriya Siripattana. Schließlich sei es für sie wahrscheinlich die einzige Chance ihres Lebens, eine solche Zeremonie zu verfolgen Die Krönung von Bhumibol Adulyadej, dem Vater von Rama X., liegt knapp 70 Jahre zurück.
Etwa 200.000 Zuschauer wurden entlang der Prozessionsstrecke erwartet, im Publikum waren immer wieder Bilder des Königs zu sehen. Versprühtes Wasser sollte den Zuschauern etwas Abkühlung verschaffen. Um trotz der Hitze möglichst hohe Teilnehmerzahlen zu erreichen, mischten sich sogenannte "Jit Arsa" unter die Zuschauer, Mitglieder einer vom Königshaus unterstützten Organisation für freiwilliges Engagement. Eine 60-jährige Thailänderin sagte allerdings, sie habe sich aus Gesundheitsgründen entschlossen, nicht bei der Prozession zuzusehen: "Ich gehe heute nicht hin, weil ich Angst habe, in Ohnmacht zu fallen."
(W.Budayev--DTZ)