Zahl der Erstkonsumenten seit Cannabis-Legalisierung in Kanada fast verdoppelt
Seit der Legalisierung von Cannabis in Kanada im Oktober hat sich die Zahl der Erstkonsumenten laut einer offiziellen Studie fast verdoppelt. Wie aus der nationalen Cannabis-Untersuchung hervorgeht, gaben 18 Prozent der Kanadier über 15 Jahren an, im ersten Quartal 2019 Marihuana konsumiert zu haben. Im Vorjahreszeitraum waren es 14 Prozent gewesen, wie die Statistikbehörde am Donnerstagabend mitteilte.
Von Januar bis März 2019 konsumierten 646.000 Menschen nach eigenen Angaben zum ersten Mal Cannabis - fast doppelt so viel wie im ersten Quartal 2018 mit 327.000. Die größte Gruppe waren Männer zwischen 45 und 64 Jahren. Einige der neuen Konsumenten hätten die Droge zum allerersten Mal getestet, andere seien ehemalige Cannabis-Konsumenten, "die es nach der Legalisierung nochmal probiert haben", erklärte die Behörde.
Der Anstieg der Zahlen soll in den kommenden Monaten streng überwacht werden, um festzustellen, ob es sich wegen des Interesses an einer neuen legalen Substanz um einen vorübergehenden Trend handelt oder um den Beginn einer langfristigen Entwicklung.
Kanada hatte Mitte Oktober als weltweit zweites Land nach Uruguay den Verkauf von Cannabis vollständig legalisiert. Das kanadische Parlament hatte im Juni ein Gesetz gebilligt, das den Konsum und die Herstellung der Droge erlaubt.
Kanadischen Staatsbürgern ab 18 Jahren - in manchen Bundesstaaten liegt die Altersgrenze bei 19 Jahren - ist es künftig erlaubt, per Bestellung oder in autorisierten Geschäften ein Gramm Haschisch für etwa zehn kanadische Dollar (4,30 Euro) zu kaufen. Der persönliche Besitz ist auf 30 Gramm beschränkt. Kritiker warnen vor gesundheitlichen Schäden durch den Cannabis-Konsum und eine Zunahme von Unfällen unter Drogeneinfluss.
(Y.Leyard--DTZ)