Zyklon "Fani" tötet mindestens neun Menschen in Indien und Bangladesch
Der Zyklon "Fani" hat auf seinem Weg über Südasien mehrere Menschen in den Tod gerissen. Medienberichten zufolge starben im indischen Bundesstaat Odisha mindestens acht Menschen, nachdem der Sturm dort am Freitag mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 Stundenkilometern auf Land getroffen war. In Bangladesch kam eine Frau ums Leben. Mehr als eine Million Menschen waren in den vergangenen Tagen vorsorglich in Sicherheit gebracht worden.
Wie die indische Nachrichtenagentur PTI berichtete, kamen in Indien acht Menschen ums Leben, darunter ein Jugendlicher und eine Frau, die von Betontrümmern erschlagen wurde. Eine ältere Frau starb demnach in einer Notunterkunft an einem Herzinfarkt. Der Chef der Katastrophenschutzbehörde in Odisha, Prabhat Mahapatra, sagte, bisher gebe es keine bestätigte Opferzahl. Allein in der Stadt Puri seien rund 160 Menschen verletzt worden. Die Rettungsarbeiten dauerten noch an.
Am Freitagabend zog der Sturm über die Millionenstadt Kolkata im Nordosten Indiens hinweg. Schon vorher hatte es in der Stadt stundenlang geregnet. Die Straßen im Stadtzentrum waren menschenleer. Einkaufszentren waren geschlossen und auch die Straßenhändler hatten ihre Stände abgebaut.
Im Nachbarland Bangladesch kam nach Behördenangaben eine Frau ums Leben. Sie wurde demnach von einem Baum erschlagen. Mindestens 14 Dörfer wurden überschwemmt, rund 400.000 Menschen wurden in Notunterkünfte gebracht.
"Fani" gilt als einer der stärksten Wirbelstürme der vergangenen Jahre in Indien und war am Freitag in Odisha zuerst auf Land getroffen. Ausläufer des Zyklons waren selbst am rund 900 Kilometer entfernten Mount Everest zu spüren: Böen wehten etwa zwanzig Zelte vom Hang des Berges in Nepal fort, Menschen kamen nicht zu Schaden.
Zwischen April und Dezember werden der Osten und der Südosten Indiens regelmäßig von Stürmen getroffen. Im Dezember 2017 kamen infolge des Zyklons "Ockhi" mehr als 250 Menschen ums Leben. Beim bisher schlimmsten Zyklon in Odisha starben 1999 fast zehntausend Menschen.
(Y.Ignatiev--DTZ)