Zyperns Polizeichef wegen jahrelang unentdeckter Mordserie entlassen
Wegen des Skandals um eine jahrelang unentdeckte Mordserie auf Zypern ist Polizeichef Zacharias Chrysostomou entlassen worden. Zyperns Präsident Nikos Anastasiades informierte den Polizeichef in einem Brief am Freitag darüber, dass er seinen Posten am kommenden Dienstag räumen müsse. Bereits am Donnerstag war Justizminister Ionas Nikolaou im Zuge des Skandals zurückgetreten.
Staatschef Anastasiades kritisierte in dem Entlassungsschreiben an Chrysostomou, welches die Nachrichtenagentur AFP einsehen konnte, die "offensichtliche Nachlässigkeit und die Pflichtverletzung der Polizei in der Ermittlung zu den vermissten Menschen". Einige der Verbrechen hätten verhindert werden können, fügte der Präsident hinzu.
Ein Armeeoffizier hatte zuvor gestanden, in den vergangenen drei Jahren fünf Frauen und zwei Mädchen ermordet zu haben. Mitte April hatten Touristen die erste Leiche in einem verlassenen Schacht entdeckt. Am 18. April wurde der Verdächtige festgenommen; wenig später fanden Ermittler in dem Schacht eine zweite Leiche. Eine dritte Leiche wurde in einem Brunnen gefunden, eine vierte in einem Koffer am Grund eines Baggersees. Nach den Leichen dreier weiterer möglicher Opfer wird noch gesucht.
(P.Vasilyevsky--DTZ)