Scientology-Schiff mit Masern-Kranker verlässt St. Lucia
Ein Kreuzfahrtschiff der Scientology-Organisation, das in St. Lucia wegen eines Masernfalles an Bord unter Quarantäne gestellt worden war, hat die Gewässer des kleinen Karibikstaates verlassen. Das teilte eine Sprecherin des dortigen Gesundheitsministeriums am Freitag der Nachrichtenagentur AFP mit.
Die "Freewinds" mit rund 300 Menschen an Bord befand sich auf dem Weg in Richtung der rund 900 Kilometer südwestlich gelegenen Insel Curaçao, wie zwei Websites zur Verfolgung von Schiffsrouten - myshiptracking.com und cruisin.me - anzeigten. Im niederländischen Curaçao hat das Schiff seinen Heimathafen.
Den Websites zufolge hatte die "Freewinds" den Hafen von Castries, der Hauptstadt von St. Lucia, am späten Donnerstagabend (Ortszeit) verlassen. Sie bewegte sich demnach mit einer Geschwindigkeit von 18,6 Knoten (rund 34 Stundenkilometern) vorwärts.
Das Schiff war am Dienstag in Castries - aus Curaçao kommend - eingetroffen. Da ein weibliches Mitglied der Besatzung an den Masern erkrankt war, stellten die örtlichen Behörden das Schiff unter Quarantäne. Allen Besatzungsmitgliedern und Passagieren war der Landgang verboten.
Die Behörden von St. Lucia übergaben nach eigenen Angaben den Schiffsreisenden 100 Impfdosen. Impfungen sind bei der Scientology-Organisation, die sich selbst als Kirche beschreibt, nicht verboten. Die 134 Meter lange "Freewinds" wird von Scientology nach deren Angaben für Reisen mit spirituell-religiösem Charakter verwendet.
(O.Tatarinov--DTZ)