Deutsche Tageszeitung - US-Angeklagter in Prozess um Polizeischüsse auf Australierin verteidigt Vorgehen

US-Angeklagter in Prozess um Polizeischüsse auf Australierin verteidigt Vorgehen


US-Angeklagter in Prozess um Polizeischüsse auf Australierin verteidigt Vorgehen
US-Angeklagter in Prozess um Polizeischüsse auf Australierin verteidigt Vorgehen / Foto: ©

Im Prozess um tödliche Polizeischüsse auf eine unbewaffnete Australierin im US-Bundesstaat Minnesota hat der Angeklagte sein Handeln vom Juli 2017 verteidigt. "Ich musste eine blitzschnelle Entscheidung treffen, um meinen Kollegen zu schützen", sagte der Ex-Polizist Mohamed Noor am Freitag vor Gericht. Er habe die damals 40-jährige Justine Damond als Bedrohung seines Partners wahrgenommen und geschossen, als sie den Arm erhob. Eine Waffe in der Hand der Frau habe er jedoch nicht wahrgenommen.

Textgröße ändern:

Er habe zunächst gesehen, wie eine Fahrradfahrerin bei dem Streifenwagen hielt und einen lauten Knall vernommen, sagte der 33-jährige Noor. Dann habe er gesehen, wie neben ihm sein Kollege Matthew Harrity auf den erhobenen Arm der Frau auf der Fahrerseite des Wagens reagierte. Harrity habe "Oh, Jesus" geschrien und nach seiner Waffe gegriffen.

Daraufhin habe er die Frau vom Beifahrersitz aus durch das Autofenster erschossen. "Ich habe einmal geschossen, sie machte einige Schritte rückwärts und fiel dann zu Boden." Er habe gedacht, sein Partner wäre sonst "getötet worden", sagte Noor. Diamond hatte zuvor selbst die Polizei wegen einer mutmaßlichen Vergewaltigung in der Nachbarschaft gerufen.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 33-Jährigen Mord mit bedingtem Vorsatz sowie Totschlag vor. Noors Anwälte argumentieren, er habe sich an die vorgegebene Polizeistrategie gehalten und hätte deshalb niemals belangt werden dürfen.

Der Vorfall hatte Empörung in den USA und der australischen Heimat des 40-jährigen Opfers ausgelöst. Der australische Premierminister Malcolm Turnbull forderte eine rasche Aufklärung des Falls sowie mehr Transparenz der Behörden, die zuständige Polizeichefin trat nach massiven Protesten zurück.

(Y.Ignatiev--DTZ)

Empfohlen

Mann stirbt nach Schusswaffeneinsatz durch Polizei in Dortmund

Bei einem Einsatz in Dortmund ist am Freitag ein Mann von der Polizei angeschossen worden und wenig später gestorben. Der Mann soll zuvor bei einem Feuerwehreinsatz randaliert haben, wie die Polizei in der nordrhein-westfälischen Stadt am Freitag mitteilte. Daraufhin sei die Polizei alarmiert worden. Während des Einsatzes kam es dann zu dem Schusswaffengebrauch.

Cannabisplantage in Schwimmbecken entdeckt: Fünf Festnahmen in Köln

Die Polizei in Köln hat in einem Schwimmbecken im Keller eines Einfamilienhauses eine illegale Cannabisplantage entdeckt. Die Beamten nahmen vor Ort fünf mutmaßliche Drogendealer im Alter zwischen 20 und 34 Jahren vorläufig fest, wie die Polizei in der nordrhein-westfälischen Stadt am Freitag mitteilte. Die Ermittler hatten zuvor einen Zeugenhinweis erhalten, wonach in dem leerstehenden Einfamilienhaus rege mit Drogen gehandelt werde.

Gericht: Krefelds Oberbürgermeister durfte AfD-Äußerung nicht "Frechheit" nennen

Das Verwaltungsgericht Krefeld hat einer Klage gegen den Oberbürgermeister der nordrhein-westfälischen Stadt, Frank Meyer (SPD), wegen einer unzulässigen Äußerung zu einem Redebeitrag der AfD-Stadtratsfraktion stattgegeben. Wie das Gericht am Freitag mitteilte, durfte Meyer den AfD-Redebeitrag in einer Ratssitzung nicht politisch bewerten. Demnach hatte er eine Äußerung eines AfD-Ratsmitglieds als "Frechheit" bezeichnet.

Tonnenweise Cannabis im Millionenwert: Ermittler in Niedersachsen zerschlagen Bande

Ermittler aus Niedersachsen haben eine mutmaßlich für den Schmuggel von mehr als zwei Tonnen Cannabis im Wert von bis zu acht Millionen Euro verantwortliche Bande zerschlagen. Wie das niedersächsische Landeskriminalamt (LKA) am Freitag in Hannover berichtete, wurde der mutmaßliche 26-jährige Haupttäter nach monatelangen Ermittlungen am Montag in Spanien festgenommen. Am Mittwoch folgen außerdem Durchsuchungen in Niedersachsen und Berlin.

Textgröße ändern: