Deutsche Tageszeitung - Erstes Todesopfer durch Zyklon "Kenneth" in Mosambik

Erstes Todesopfer durch Zyklon "Kenneth" in Mosambik


Erstes Todesopfer durch Zyklon "Kenneth" in Mosambik
Erstes Todesopfer durch Zyklon "Kenneth" in Mosambik / Foto: ©

Gut einen Monat nach dem tödlichen Zyklon "Idai" ist ein neuer schwerer Wirbelsturm über Mosambik hinweggezogen. Der Zyklon "Kenneth" traf am Donnerstagabend auf Land, mindestens ein Mensch wurde nach Behördenangaben vom Freitag getötet. Die Vereinten Nationen warnten vor noch heftigeren Regenfällen in seinem Gefolge als bei "Idai".

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In der nördlichen Hafenstadt Pemba sei ein Mensch von einer umstürzenden Kokospalme erschlagen worden, teilte Antonio Beleza von der Katastrophenschutzbehörde INGC mit. Der Sprecher des Nationalen Meteorologischen Instituts von Mozambik, Acacio Tembe, sagte der Nachrichtenagentur AFP, "Kenneth" sei ein Zyklon der Kategorie drei mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 160 Kilometern pro Stunde.

Mitte März hatte "Idai" in Mozambik und den Nachbarländern Simbabwe und Malawi schwere Zerstörungen angerichtet und insgesamt etwa tausend Menschen getötet. "Idai" sei ein Zyklon der Kategorie vier gewesen, hob Tembe hervor. Außerdem hatte er das Zentrum des Landes und damit eine dichter besiedelte Region getroffen als "Kenneth".

"Kenneth" war in der nördlichen Provinz Cabo Delgado auf Land getroffen. Ein Journalist in der Provinzhauptstadt Pemba sagte der Nachrichtenagentur AFP, einige Häuser seien eingestürzt, die Stadt habe keinen Strom mehr. "Der Wind war sehr stark, so etwas habe ich in meinen 15 Jahren in Pemba noch nie gesehen", berichtete Anabela Moreira, die dort ein Gästehaus am Strand besitzt.

Auf der Insel Ibo, auf der rund 6000 Menschen leben, habe der Sturm 90 Prozent der Häuser zerstört, erklärte Behördenvertreter Beleza. In Erwartung des Sturms hatten sich die Bewohner der Urlaubsinsel mit Vorräten auf die Festung von Ibo geflüchtet, wie Hotelbesitzerin Lucie Amr berichtete. "Ich erwarte nicht, dass ich mein Hotel unbeschädigt vorfinden werde", sagte sie.

Zuvor war "Kenneth" über die Komoren hinweggezogen. Laut Behörden gab es auf der Inselgruppe drei Tote und schwere Schäden.

Am Freitag flaute der Sturm ab und kam nur noch auf Windgeschwindigkeiten von 70 Stundenkilometern. Experten gaben jedoch keine Entwarnung. Im Gefolge von "Kenneth" soll es in den kommenden drei Tagen in der Region heftig regnen.

Die Vereinten Nationen hatten vor dem Zyklon bereits vor erneuten Überschwemmungen und Erdrutschen gewarnt. Sie rechnen mit "tagelangem schweren Regen" und Niederschlagsmengen von mehr als 600 Millimetern. Das wäre fast das Doppelte der Regenmenge, die bei Zyklon "Idai" innerhalb von zehn Tagen niedergegangen war.

Hilfsorganisationen befürchten, dass Mosambik besonders schwer getroffen sein wird, weil die Folgen seines Vorgängers "Idai" noch nicht behoben sind. Die Hilfsorganisation Care warnte am Donnerstag, sollte "Kenneth" so schwer wüten, wie von Meteorologen vorhergesagt, wäre dies "eine doppelte Katastrophe". Die für "Idai" bereitgestellten Hilfsgelder reichten jetzt schon kaum aus; für die Folgen eines zweiten Sturms seien "schlichtweg nicht genügend Ressourcen verfügbar."

Nach Mosambik wappnet sich nun Tansania auf "Kenneth": Im Süden des Landes ordneten die Behörden in einigen Bezirken die Schließung von Schulen und Unternehmen an. Vor allem die Provinzen Mtwara, Lindi und Ruvuma galten als gefährdet.

(N.Loginovsky--DTZ)

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