Bestand an Aalen in Flüssen und Seen massiv gesunken
Der Bestand an Aalen in Deutschlands Flüssen und Seen hat sich erheblich verringert. Nach einer Antwort der Bundesregierung auf eine Grünen-Anfrage gab es 2016 noch einen Bestand im Umfang von 7500 Tonnen, berichtete das Redaktionsnetzwerk Deutschland am Freitag. Gut 20 Jahre vorher - im Jahr 1995 - seien es in den deutschen Binnengewässern 34.000 Tonnen und damit mehr als vier Mal so viele gewesen.
Hintergrund des Rückgangs sei, dass immer weniger Aale auf natürlichem Weg in deutsche Gewässer wandern. 1985 seien es noch etwa 23 Millionen Jungfische gewesen, 2016 nur noch etwa drei Millionen. Der überwiegende Teil der Jungaale werde mittlerweile eingesetzt.
Nach der Antwort der Bundesregierung kann keine "einzelne ausschlaggebende Ursache für den drastischen Bestandsrückgang" benannt werden. Als mögliche Faktoren würden unter anderem intensive Fischerei, Lebensraumverlust, Umweltverschmutzung sowie negative Effekte des Klimawandels diskutiert.
Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Steffi Lemke sagte dem Redaktionsnetzwerk, der europäische Aal sei vom Aussterben bedroht. "Wenn diese Entwicklung anhält, wird dieser besondere Fisch nicht mehr in freier Natur zu finden, geschweige denn zu kaufen oder zu genießen sein."
Lemke forderte die Bundesregierung auf, sich dringend für einen stärkeren Schutz des Aals einzusetzen, damit die Bestände sich erholen könnten. "Es ist offensichtlich, dass die bisherigen Maßnahmen nicht ausreichen, um den Aal vor dem Aussterben zu bewahren."
(Y.Leyard--DTZ)