Nach tödlichem Zyklon "Idai" bereitet sich Mosambik auf neuen Wirbelsturm vor
Gut einen Monat nach dem tödlichen Zyklon "Idai" bereitet sich Mosambik auf einen neuen schweren Wirbelsturm vor. Alle Flüge nach Pemba im Norden des südostafrikanischen Landes wurden am Donnerstag wegen des bevorstehenden Zyklons "Kenneth" abgesagt, wie aus der Flughafenverwaltung verlautete. Der Sturm, der in der Nacht die Komoren erreicht hatte, sollte am späten Nachmittag den an Tansania grenzenden Norden von Mosambik erreichen.
Heftige Regenfälle im Gefolge des Zyklons könnten in den nördlichen Provinzen Cabo Delgado und Nampula Überschwemmungen und Erdrutsche verursachen, warnten die Vereinten Nationen.
Die Hilfsorganisation Care warnte in Berlin, sollte "Kenneth" so schwer wüten, wie von Meteorologen vorhergesagt, wäre dies "eine doppelte Katastrophe". "Die für Zyklon Idai bereitgestellten Hilfsgelder reichen jetzt schon kaum aus", erklärte Ninja Taprogge, die erst kürzlich aus Mosambik zurückkehrte. "Für die Folgen eines zweiten Sturms sind schlichtweg nicht genügend Ressourcen verfügbar."
Die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) erklärte, sie sei "besonders besorgt" wegen möglicher Schäden durch "Kenneth" in Mosambik, "wo die Bevölkerung sich gerade von den Schäden durch den Zyklon ’Idai’ erholt". Ein erneuter Sturm sei "ein weiterer Schlag für das mosambikanische Volk" , erklärte auch das Welternährungsprogramm (WFP), das "Idai"-Opfer mit Lebensmitteln versorgt.
"Idai" hatte Mitte März in Mosambik sowie in Simbabwe und Malawi gewütet. Etwa tausend Menschen starben, davon mehr als 600 Menschen in Mosambik. Außerdem richtete der Sturm Sachschäden in Höhe von mehr als zwei Milliarden Dollar (1,79 Milliarden Euro).
(N.Loginovsky--DTZ)