Polanski klagt gegen Ausschluss aus Oscar-Akademie
Der wegen Vorwürfen sexueller Übergriffe aus der Oscar-Akademie ausgeschlossene Star-Regisseur Roman Polanski geht gerichtlich gegen den Entzug seiner Mitgliedschaft vor. Der 85-Jährige habe vor einem Gericht in Los Angeles im US-Bundesstaat Kalifornien Beschwerde gegen den Schritt der Akademie vom Mai 2018 eingereicht, wie aus dem Gerichtsdokument hervorgeht, dass Polanskis Anwalt Harland Braun am Samstag der Nachrichtenagentur AFP zukommen ließ.
Polanski argumentiert in der Beschwerde, die Oscar-Akademie hätte ihn über ihre Pläne vorab informieren müssen. Er hätte zudem Gelegenheit erhalten müssen, sich zu erklären.
Die Oscar-Akademie verteidigte den Ausschlussprozess gegenüber der Zeitschrift "Variety". Das Vorgehen sei "gerecht und vernünftig" gewesen.
Der in Frankreich lebende Polanski war im Zusammenhang mit der der #MeToo-Bewegung ausgeschlossen worden. Der Regisseur wird in den USA wegen Geschlechtsverkehrs mit einer Minderjährigen polizeilich gesucht. Er hatte zugegeben, 1977 die damals 13-jährige Samantha Geimer unter Drogen gesetzt und sie dann sexuell missbraucht zu haben. Im folgenden Jahr floh er aus den USA.
Im 54-köpfigen Aufsichtsrat der Oscar-Akademie sitzen einige der bekanntesten Gesichter Hollywoods, darunter etwa Regisseur Steven Spielberg und die Schauspieler Tom Hanks und Whoopie Goldberg. Als Konsequenz aus dem Missbrauchsskandal um den ehemaligen Hollywood-Mogul Harvey Weinstein hatte die Akademie für ihre mehr als 6000 Mitglieder einen Verhaltenskodex formuliert.
(Y.Ignatiev--DTZ)