Deutsche Tageszeitung - Verletzte deutsche Urlauber aus Madeira abgeflogen

Verletzte deutsche Urlauber aus Madeira abgeflogen


Verletzte deutsche Urlauber aus Madeira abgeflogen
Verletzte deutsche Urlauber aus Madeira abgeflogen / Foto: ©

Nach dem schweren Busunglück auf der Insel Madeira hat die Bundeswehr mit der Rückholung der verletzten deutschen Urlauber begonnen. Ein medizinisch ausgerüstetes Spezialflugzeug der Bundeswehr hob am Samstagmittag vom Cristiano-Ronaldo-Flughafen auf der portugiesischen Ferieninsel ab. An Bord waren 15 verletzte Deutsche, wie ein Sprecher der Luftwaffe der Nachrichtenagentur AFP sagte. Sie sollen nun in der Heimat weiter behandelt werden.

Textgröße ändern:

Der MedEvac-Airbus der Luftwaffe war am frühen Samstagmorgen vom Flughafen Köln-Wahn nach Madeira aufgebrochen, um die Verletzten abzuholen. Mitarbeitern der Klinik in der Inselhauptstadt Funchal zufolge war ein verletzter Deutscher bereits am Freitagabend nach Deutschland zurückgekehrt.

Bei dem Busunfall am Mittwochabend nahe der Ortschaft Caniço waren nach Angaben der portugiesischen Behörden 29 deutsche Touristen ums Leben gekommen. Von deutscher Seite wurde bislang keine Opferzahl genannt. Dies soll erst nach Abschluss der Identifizierung geschehen. Die Leichen sollen in den nächsten Tagen ebenfalls nach Deutschland gebracht werden.

Der Bus sollte die Touristen vom Hotel zum Abendessen bringen. In einer engen Kurve verlor der Fahrer die Kontrolle über den mit mehr als 50 Passagieren besetzten Bus, der daraufhin eine Böschung hinabstürzte und in ein Haus krachte. 25 Deutsche wurden nach portugiesischen Angaben verletzt, außerdem zwei Portugiesen: der Busfahrer und eine Fremdenführerin.

Die genaue Unglücksursache ist bislang ungeklärt. Der portugiesische Fernsehsender TV RTP berichtete am Freitag, möglicherweise habe das Gaspedal blockiert und der Fahrer habe versucht, den immer schneller werdenden Bus zum Halten zu bringen, indem er gegen eine Mauer fuhr. Ein deutscher Überlebender des Unglücks hatte zuvor Bremsversagen vermutet. Die örtliche Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen auf.

Die Atlantikinsel Madeira ist ein beliebtes Reiseziel. Im vergangenen Jahr kamen 1,6 Millionen Besucher auf die von lediglich 270.000 Menschen bewohnte Insel. Darunter waren rund 328.000 deutsche Touristen - das war die größte Gruppe, in etwa gleich auf mit britischen Reisenden.

(P.Vasilyevsky--DTZ)

Empfohlen

Prozess um mutmaßliche IS-Anschlagsplanung in Düsseldorf begonnen

Vor dem Oberlandesgericht in Düsseldorf hat am Mittwoch ein Staatsschutzprozess gegen ein mutmaßliches Mitglied der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) wegen des Verdachts der Planung eines Anschlags in Europa begonnen. Angeklagt ist der 21-jährige Beschuldigte laut Gericht unter anderem wegen der mitgliedschaftlichen Beteiligung an einer ausländischen terroristischen Vereinigung.

Medienbericht: Staatsanwalt aus Niedersachsen wegen Tipps an Drogenbande festgenommen

Einem Medienbericht zufolge ist ein Staatsanwalt aus Niedersachsen festgenommen worden, weil er eine Drogenbande mit Informationen versorgt haben soll. Der Mann sei früher selbst an den Ermittlungen gegen ein großes Drogenhändlernetzwerk beteiligt gewesen, berichtet die "Bild"-Zeitung am Mittwoch. Eine Sprecherin des niedersächsischen Justizministeriums bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass es am Dienstag eine Festnahme gegeben habe und Untersuchungshaft vollstreckt werde.

Anklage wegen Tierquälerei und Betrug: Berliner sollen illegal Welpen verkauft haben

Fünf Verdächtige aus Berlin sollen illegal mit mehr als hundert gequälten Welpen gehandelt haben. Gegen sie wurde deshalb Anklage erhoben, wie die Staatsanwaltschaft in der Hauptstadt am Mittwoch mitteilte. Den drei Männern und zwei Frauen wird gewerbs- und bandenmäßiger Betrug in 116 Fällen sowie Tierquälerei vorgeworfen. Durch den illegalen Handel sollen sie gut 222.000 Euro erlangt haben.

Sexualstraftaten vor Tod von Mädchen in bayerischem Kinderheim: Urteil rechtskräftig

Das Hafturteil wegen Sexualstraftaten an einer Zehnjährigen vor ihrem gewaltsamen Tod in einem Kinderheim im bayerischen Wunsiedel ist rechtskräftig. Der Bundesgerichtshof verwarf eine Revision dagegen, wie das Landgericht Hof am Mittwoch mitteilte. Es hatte den damals 27 Jahre alten Angeklagten im März zu siebeneinhalb Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.

Textgröße ändern: