Bundeswehr beginnt Rückholung verletzter deutscher Urlauber aus Madeira
Zweieinhalb Tage nach dem schweren Busunglück in Madeira hat die Bundeswehr mit der Rückholung der verletzten deutschen Urlauber begonnen. Ein medizinisch ausgerüstetes Spezialflugzeug der Bundeswehr landete am Samstagmorgen auf dem Cristiano-Ronaldo-Flughafen der portugiesischen Ferieninsel, wie ein AFP-Reporter berichtete. Kurz nach der Landung wurden bereits die ersten Verletzten an Bord des Airbus gebracht.
Mitarbeiter des behandelnden Krankenhauses in der Inselhauptstadt Funchal sagten, noch am Samstag sollten zwölf deutsche Urlauber in ihre Heimat ausgeflogen werden. Ein deutscher Verletzter sei noch nicht reisefähig. Ein weiterer Deutscher sei bereits am Freitagabend nach Deutschland zurückgekehrt.
Die deutsche Luftwaffe bestätigte, dass das Flugzeug noch am Samstag nach Deutschland zurückkehren wolle. Der MedEvac-Airbus der Luftwaffe war am frühen Samstagmorgen vom Flughafen Köln-Wahn nach Madeira aufgebrochen.
Bei dem Unfall am Mittwochabend nahe der Ortschaft Caniço waren nach Angaben der portugiesischen Behörden 29 deutsche Touristen ums Leben gekommen. Von deutscher Seite wurde bislang keine Opferzahl genannt. Dies soll erst nach Abschluss der Identifizierung geschehen.
Der Fahrer hatte in einer engen Kurve die Kontrolle über den mit mehr als 50 Passagieren besetzten Bus verloren, der daraufhin eine Böschung hinabstürzte und in ein Haus krachte.
Die genaue Unglücksursache ist bislang ungeklärt. Der portugiesische Fernsehsender TV RTP berichtete am Freitag, möglicherweise habe das Gaspedal blockiert und der Fahrer habe versucht, den immer schneller werdenden Bus zum Halten zu bringen, indem er gegen eine Mauer fuhr. Ein deutscher Überlebender des Unglücks hatte zuvor Bremsversagen vermutet.
(O.Tatarinov--DTZ)