Portugiesischer Präsident besucht Unglücksstelle auf Madeira
Der portugiesische Präsident Marcelo Rebelo de Sousa hat am Freitag die Unfallstelle auf Madeira besucht, wo am Mittwoch ein mit deutschen Urlaubern besetzter Reisebus verunglückt war. Am Unglücksort in dem Dorf Caniço hielt der Präsident schweigend inne. Anschließend ging er zu Fuß zu dem nahegelegenen Hotel, von dem aus der Bus seine tödliche Fahrt begonnen hatte. Im Krankenhaus besuchte Rebelo Überlebende des Unglücks.
Bei dem Unfall am Mittwochabend nahe der Ortschaft Caniço waren nach Angaben der portugiesischen Behörden 29 deutsche Touristen ums Leben gekommen. Von deutscher Seite wurde bislang keine Opferzahl genannt; dies soll erst nach Abschluss der Identifizierung geschehen.
Der Fahrer hatte in einer engen Kurve die Kontrolle über den mit mehr als 50 Passagieren besetzten Bus verloren, der daraufhin eine Böschung hinabstürzte und in ein Haus krachte. Die genaue Unglücksursache ist bislang ungeklärt. Der portugiesische Fernsehsender TV RTP berichtete am Freitag, möglicherweise habe das Gaspedal blockiert und der Fahrer habe versucht, den immer schneller werdenden Bus zum Halten zu bringen, indem er gegen eine Mauer fuhr. Ein deutscher Überlebender des Unglücks hatte zuvor Bremsversagen vermutet.
16 Verletzte lagen nach Klinikangaben am Freitag noch im Krankenhaus, darunter 14 Deutsche. Alle seien in einem "stabilen Zustand", sagte der stellvertretende Klinik-Leiter Miguel Reis. Eine Bundeswehrmaschine soll die Verletzten nach Deutschland fliegen, sobald ihr Zustand dies möglich macht.
(W.Budayev--DTZ)