Offenbar 28 Deutsche bei Busunglück auf Madeira ums Leben gekommen
Bei einem schweren Busunglück auf der Insel Madeira sind 28 Menschen ums Leben gekommen, nach Angaben der portugiesischen Präsidentschaft allesamt Deutsche. Der Reisebus verunglückte am Mittwochabend in der Gemeinde Santa Cruz, wie die Behörden mitteilten. Portugals Staatschef Marcelo Rebelo de Sousa sagte im Sender RTP, ihm sei gesagt worden, dass alle Opfer Deutsche seien. Die Bundesregierung zeigte sich schockiert.
Der Unfall ereignete sich gegen 18.30 Uhr (Ortszeit, 19.30 MESZ) in Santa Cruz. Der Fahrer verlor offenbar die Kontrolle über den mit rund 50 Passagieren besetzten Reisebus, der anschließend von der Straße abkam, eine Böschung herunterrutschte und auf ein Haus stürzte. Offenbar überschlug sich das Fahrzeug dabei mehrfach.
Nach Angaben des Bürgermeisters von Santa Cruz, Filipe Sousa, kamen elf Männer und 17 Frauen bei dem Unfall ums Leben. Rechtsmediziner aus Lissabon wurden entsandt, um die Behörden vor Ort zu unterstützen.
Die deutsche Botschaft in Lissabon teilte zunächst mit, es seien mehrere Deutsche bei dem Unfall getötet worden. Das Auswärtige Amt erklärte: "Mit großer Erschütterung haben wir von dem tragischen Busunglück auf Madeira erfahren. Wir müssen leider davon ausgehen, dass Opfer aus Deutschland sind." Das Außenministerium richtete eine Hotline ein, unter der sich Angehörige informieren können (030-50003000).
Auch Regierungssprecher Steffen Seibert äußerte sich bestürzt über den Unfall. "Entsetzliche Nachrichten erreichen uns aus Madeira", schrieb er im Kurzbotschaftendienst Twitter. "Unsere tiefe Trauer gilt all denen, die in dem verunglückten Bus ihr Leben verloren haben, unsere Gedanken sind bei den Verletzten."
Portugals Präsident Sousa sprach den Angehörigen sein Beileid aus. "Ich drücke in diesem tragischen Moment den Schmerz und die Solidarität aller Portugiesen aus." Regierungschef António Costa erklärte auf Twitter, er habe Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) seine Anteilnahme bekundet. Er sprach den Hinterbliebenen sein Beileid aus.
(O.Tatarinov--DTZ)