Macrons Berater halten Wiederaufbau Notre-Dames in fünf Jahren für "machbar"
Bei einem von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron anberaumten Treffen zum Wiederaufbau der Pariser Kathedrale Notre-Dame haben mehrere Teilnehmer einen Zeitplan von fünf Jahren als "machbar" eingeschätzt. "Fünf Jahre bis zur Wiedereröffnung von Notre-Dame ist absolut plausibel", sagte etwa der Regierungsbeauftragte für Kulturgüter, Stéphane Bern, nach dem Treffen im Elysée-Palast. Bei der Zusammenkunft war auch der 70-jährige frühere französische Generalstabschef Jean-Louis Georgelin anwesend, der am Vormittag zum "Mister Wiederaufbau" ernannt worden war.
Georgelin habe unter anderem eine ausführliche Bestandsaufnahme binnen zwei Monaten und einen Vertreter in allen Ministerien verlangt, sagte Bern. Er sei in den kommenden fünf Jahren dem Präsidenten direkt Rechenschaft schuldig.
An dem hochrangig besetzten Treffen nahmen unter anderem Premierminister Edouard Philippe, Wirtschaftsminister Bruno Le Maire, Außenminister Yves Le Drian, Innenminister Christophe Castaner, Kulturminister Franck Riester sowie die Unesco-Chefin Audrey Azoulay, der Pariser Erzbischof Michel Aupetit und der Chef der nationalen Denkmalbehörde, Philippe Bélaval, teil.
In der berühmten Pariser Kathedrale Notre-Dame war am Montagabend im Dachstuhl ein Feuer ausgebrochen, das sich rasend schnell über das gesamte Dach ausbreitete. Rund 400 Feuerwehrleute waren die gesamte Nacht über im Einsatz, erst am Dienstagmorgen waren die Flammen vollständig gelöscht.
In ganz Frankreich läuteten am Mittwoch um 18.50 Uhr die Glocken der Kathedralen - also genau 48 Stunden, nachdem das Feuer im Dachstuhl entdeckt worden war. Auch im Übersee-Département Réunion im indischen Ozean läuteten die Glocken der Kathedrale Saint-Denis im gleichnamigen Ort unter dem Applaus der Passanten.
Präsident Macron hatte am Dienstagabend bei einem Fernsehauftritt versprochen: "Wir werden die Kathedrale noch schöner als zuvor wieder aufbauen, und ich will, dass das in fünf Jahren geschafft ist." Experten halten dieses Ziel für ehrgeizig. Eine Vorstellung über die Gesamtkosten hat die Regierung nach Angaben Philippes noch nicht. Bisher wurden Privatspenden von rund 845 Millionen Euro zugesagt.
(A.Nikiforov--DTZ)