Zahl der Nandus in Mecklenburg-Vorpommern deutlich zurückgegangen
Die Zahl der im Grenzgebiet zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein wild lebenden Nandus hat sich deutlich verringert. Bei der Frühjahrszählung 2019 wurden 362 der ursprünglich aus Südamerika stammenden Vögel gezählt. Vor einem Jahr waren es noch 566 Nandus gewesen, wie das Schweriner Landwirtschaftsministerium am Montag mitteilte. Trotz des Rückgangs der Population will Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) prüfen, "inwieweit die Art Nandu möglicherweise doch invasiv ist" - also ihre Ausbreitung "negative Auswirkungen auf heimische Lebensräume, Arten oder Ökosysteme hat".
Selbst wenn der Bruterfolg in manchen Jahren gering ausfalle, steige der Anteil der Alttiere und damit der geschlechtsreifen Exemplare merklich an. Landwirte in der Region beklagen immer wieder Ernteschäden vor allem beim Raps und beim Weizen. Da es in den Vorjahren nicht gelang, die Nandus zu verjagen, wurden 2018 von Bauern und Naturschützern rund 190 Nandueier mit Paraffin überzogen oder aber angebohrt, um die Zahl der Küken zu reduzieren.
Zwei Bauern erhielten zudem die Ausnahmegenehmigung, insgesamt 20 Nanduhähne zu schießen. Grundsätzlich sind die Vögel nach dem Washingtoner Artenschutzabkommen eine besonders geschützte Art. Die in Mecklenburg-Vorpommern lebenden Nandus gehen auf eine kleine Anzahl von Vorfahren zurück, die vor knapp 20 Jahren aus einer Nandufarm in Ostholstein ausbrachen.
(Y.Leyard--DTZ)