Deutsche Tageszeitung - Krokodile nach Überschwemmung in brasilianischer Favela auf freiem Fuß

Krokodile nach Überschwemmung in brasilianischer Favela auf freiem Fuß


Krokodile nach Überschwemmung in brasilianischer Favela auf freiem Fuß
Krokodile nach Überschwemmung in brasilianischer Favela auf freiem Fuß / Foto: ©

Nach schweren Regenfällen in Rio de Janeiro haben die Bewohner einer Favela nicht nur mit Wassermassen und Zerstörung zu kämpfen, sondern auch mit Kaimanen. Nach Angaben der Stadtverwaltung läuft dort derzeit eine unbekannte Zahl der Reptilien frei herum. Die Tiere gehörten offenbar einem Anwohner und konnten entkommen, nachdem eine Mauer fortgespült wurde.

Textgröße ändern:

Ein Sprecher der städtischen Umweltschutzbehörde sagte der Nachrichtenagentur AFP, ein eigens aufgestelltes Team solle die Tiere wieder einfangen. Aufgrund der "starken Präsenz von Drogenhändlern" hätten die Einsatzkräfte derzeit aber keinen Zugang zu dem Stadtviertel. Ein Einwohner berichtete im Internet, zwei Bewohner hätten bereits direkt vor ihrer Tür einem Kaiman gegenübergestanden. Die zu den Krokodilen gehörenden Tiere können mehr als drei Meter lang werden.

Rio de Janeiros verarmte Favelas sind regelmäßig Schauplätze kriegsgefechtsähnlicher Auseinandersetzungen zwischen schwer bewaffneten Drogenhändlern und Sicherheitskräften. Dabei kommt es durchaus vor, dass Drogenhändler sich Kaimane gezielt als Waffen halten. 2008 war die brasilianische Militärpolizei bei einer Razzia auf zwei Kaimane gestoßen.

Einwohner des Armenviertels Coreia im Norden von Rio sagten damals aus, dass Bandenmitglieder bei Überfällen Opfer mit den Tieren in Schach gehalten hätten. Außerdem hätten Drogenbarone den Kaimanen die Leichen von ermordeten Widersachern zum Fraß vorgeworfen.

(A.Nikiforov--DTZ)

Empfohlen

Russischer Staatsbürger in Polen wegen Angriffs auf Nawalny-Vertrauten in U-Haft

Sechs Monate nach dem Angriff in Litauen auf Leonid Wolkow, einen Vertrauten des verstorbenen russischen Oppositionellen Alexej Nawalny, hat die polnische Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen einen mutmaßlichen Täter aus Russland aufgenommen. Wie die polnische Generalstaatsanwaltschaft am Freitag mitteilte, werden dem als Anatoli B. bezeichneten Mann drei Straftatbestände zur Last gelegt, darunter politisch motivierte Körperverletzung. Neben B. wird demnach auch gegen sechs polnische und einen belarussischen Staatsbürger ermittelt.

Lebenslange Haft wegen Heimtückemordes an Ehefrau für Mann in Oldenburg

Wegen Mordes aus Heimtücke an seiner Ehefrau hat das Landgericht Oldenburg am Freitag einen 50-Jährigen zu lebenslanger Haft verurteilt. Wie ein Gerichtssprecher mitteilte, wurde der Mann als voll schuldfähig eingestuft. Das Gericht folgte mit seinem Urteil den Anträgen von Staatsanwaltschaft und Nebenklage. Die Verteidigung hatte auf acht Jahre Haft wegen Totschlags plädiert.

Zwei Festnahmen bei Razzia wegen Diebstahls von Laptops in drei Bundesländern

Bei einer Razzia in drei Bundesländern wegen Diebstahls und Hehlerei mit zahlreichen Laptops haben Ermittler zwei Männer festgenommen. Insgesamt wird in diesem Zusammenhang gegen 20 Menschen ermittelt, wie die Polizei in Duisburg am Freitag mitteilte. Ihnen werden schwerer Bandendiebstahl und gewerbsmäßige Hehlerei vorgeworfen. Vor fast einem Jahr waren die hochwertigen Laptops aus einem Logistikunternehmen in Duisburg gestohlen worden.

Verdacht auf Millionenbetrug mit Coronatests: Haftbefehle in Baden-Württemberg

Weil sie in der Pandemiezeit mit Coronatestzentren betrogen haben sollen, sind zwei Männer in Baden-Württemberg in Untersuchungshaft gekommen. Ab Ende 2021 sollen sich mehrere Tatverdächtige zusammengetan haben, wie die Polizei in Mannheim und die Staatsanwaltschaft Heidelberg am Freitag mitteilten. Sie hätten sich durch den betrügerischen Betrieb mehrerer Testzentren im Rhein-Neckar-Kreis eine Einnahmequelle erschließen und ihren Lebensunterhalt damit bestreiten wollen.

Textgröße ändern: