Langjähriger Berlinale-Leiter Kosslick mit Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den langjährigen Berlinale-Direktor Dieter Kosslick mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Die Berlinale sei unter seiner Führung "zum größten Publikumsfestival Europas geworden", sagte Steinmeier am Mittwoch bei der Verleihung in seinem Berliner Amtssitz Schloss Bellevue. Für Berlin sei das Festival unter der 18-jährigen Leitung Kosslicks darüber hinaus zu einem Wirtschaftsfaktor geworden, betonte er.
"Die Berliner und mit ihnen jedes Jahr tausende internationale Gäste lieben die Berlinale", sagte Steinmeier. Dies sei vor allem dem kommunikativen Talent des 70-Jährigen zu verdanken. Aus dem Grund sei er selbst unter seinen Kritikern beliebt.
Steinmeier wies auch darauf hin, dass die Berlinale unter Kosslicks Leitung ein politisches Festival gewesen sei - auch wenn es heikel sei, das zu sagen. "Was dem einen ein besonderes Qualitätsmerkmal ist, ist dem anderen ein ästhetischer Graus, und der Dritte hält die politischen Ambitionen Filmschaffender womöglich für naiv."
Kosslick hatte das Berliner Filmfestival seit 2001 geleitet. Er machte es seither zu einem internationalen Branchenereignis, zu dem jedes Jahr zahlreiche Filmstars und namhafte Regisseure kommen. Die diesjährige Ausgabe der Berlinale im Februar war seine letzte. Zur Berlinale 2020 übernimmt eine Doppelspitze aus dem Italiener Carlo Chatrian und der Niederländerin Mariette Rissenbeek die Leitung.
(P.Vasilyevsky--DTZ)