Reul: Verbesserte IT-Technik bei Missbrauchsermittlungen unabdingbar
Nach der Aufdeckung der massenhaften Missbrauchsfälle auf einem Campingplatz im nordrhein-westfälischen Lügde hält der Düsseldorfer Innenminister Herbert Reul (CDU) eine verbesserte IT-Technik bei der polizeilichen Ermittlungsarbeit für unabdingbar. "Wir stehen vor Bergen von Daten, Bildern und Filmen, die da zusammenkommen", sagte Reul am Montagabend im Fernsehsender Phoenix. "Und wir bekommen sie nicht ausgewertet, das ist die Wahrheit."
Ein einziger Polizist würde 2000 Jahre benötigen, um das gesamte Material im Fall Lügde zu sichten, sagte Reul. "So viele Polizisten und Fachleute kann ich gar nicht einstellen - wir brauchen Technik, sonst bewältigen wir das nicht."
Auf dem Campingplatz von Lügde sollen in den vergangenen Jahren 40 Kinder sexuell missbraucht worden sein, die meisten von ihnen waren zur Tatzeit zwischen drei und 14 Jahre alt. In dem Missbrauchsfall gibt es unterdessen acht Beschuldigte, die drei Hauptverdächtigen sitzen in Untersuchungshaft. Den Lügde-Ermittlern liegen unter anderem weit über drei Millionen Bilder und etliche zehntausend Videos zur Auswertung vor.
(A.Nikiforov--DTZ)