Lokführer stiehlt Koffer voller Münzgeld im Wert von 5000 Euro aus Zug
Ein Lokführer aus Nordrhein-Westfalen hat massenhaft Münzgeld im Wert von 5000 Euro aus zwei in seinem Regionalzug vergessenen Koffern gestohlen. Der 48-Jährige sei durch die Auswertung von Videoaufzeichnungen aus dem Düsseldorfer Hauptbahnhof überführt worden, berichtete die Bundespolizei am Freitag. Demnach hatte er die Gepäckstücke dort im Fundbüro abgegeben, nachdem er zuvor den größten Teil der enthaltenen Münzen in sein Auto umgeladen hatte.
In den Koffern befanden sich nach Angaben der Beamten insgesamt 6000 Euro, die ein 56-jähriger Nigerianer gesammelt hatte, um damit eine Operation in Deutschland zu bezahlen. Der Reisende war von seinen Koffern getrennt worden, als er bei einem Stopp in Leverkusen den Zug verließ, um seine Fahrkarte an einem Automaten zu entwerten, wozu er vorher nicht gekommen war. Dabei fuhr die Regionalbahn ohne ihn los.
Als er seine Koffer aus dem Fundbüro abholen wollte, bemerkte er den Verlust von rund 5000 Euro. Dass er im Besitz des Gelds gewesen war, konnte er nachweisen, weil er die Summe bei der Einreise am Flughafen beim Zoll angezeigt hatte. Die daraufhin eingeschaltete Bundespolizei begann mit den Ermittlungen und kam dabei dem Lokführer auf die Spur.
Videobilder aus dem Düsseldorfer Hauptbahnhof zeigten den Mann, wie er die beiden schweren Koffer aus dem Zug wuchtete und in Richtung seines in der Nähe geparkten Autos zog. Nach einer auffällig langen Zeit kehrte er mit den Koffern zurück in den Bahnhof und brachte sie zum Fundbüro. Dabei zog er das Gepäck laut Beamten "ohne erkennbare Anstrengung".
Demnach hatte der Lokführer die Koffer in seinem Zug bemerkt, war auf deren Inhalt aufmerksam geworden und hatte sie an sich genommen. Bei einer Durchsuchung am Mittwoch stießen Ermittler im Keller des Manns auf Tragetaschen voller Münzen. Der Verdächtige gestand und bereute laut Bundespolizei. Gegen ihn laufen nun Ermittlungen wegen Unterschlagung.
(A.Nikiforov--DTZ)