Deutsche Tageszeitung - Gericht: Amt darf Mutter über Kinderpornografie-Urteil gegen Helfer informieren

Gericht: Amt darf Mutter über Kinderpornografie-Urteil gegen Helfer informieren


Gericht: Amt darf Mutter über Kinderpornografie-Urteil gegen Helfer informieren
Gericht: Amt darf Mutter über Kinderpornografie-Urteil gegen Helfer informieren / Foto: ©

Ein Jugendamt darf einem aktuellen Urteil zufolge unter bestimmten Voraussetzungen eine Mutter darüber informieren, dass ein Helfer der Familie wegen Kinderpornografie vorbestraft ist. Entsprechende Warnhinweise durch das Jugendamt an Erziehungsberechtigte minderjähriger Kinder seien grundsätzlich zulässig, wenn gewichtige Anhaltspunkte für eine Kindeswohlgefährdung durch Dritte vorliegen, befand das Verwaltungsgericht Münster in einer am Freitag veröffentlichten Entscheidung. (Az: 6 L 211/19)

Textgröße ändern:

Mir seinem noch nicht rechtskräftigen Beschluss wies das Verwaltungsgericht den Antrag eines Manns auf Erlass einer einstweiligen Anordnung zurück, der 2011 wegen Verbreitung kinderpornografischer Schriften zu einer fünfmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt worden war.

Der Mann hatte nach Gerichtsangaben dem Jugendamt bestätigt, dass er eine aus Syrien stammende allein erziehende Mutter und ihre vier Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren unterstütze, ihnen bei Behördengängen Hilfestellungen biete und die Kinder etwa auch zu Sportterminen bringe. Daraufhin teilte das Jugendamt dem Antragsteller mit, dass es die Mutter über dessen Verurteilung informieren wolle.

Den gegen diese Absicht des Jugendamts gerichteten Eilantrag des Manns lehnte das Gericht nunmehr ab. Das Recht der Kinder auf körperliche Unversehrtheit habe ein größeres Gewicht als das Recht des Antragstellers auf eigene Außendarstellung und auf Schutz der eigenen Daten, hieß es unter anderem zur Begründung. Gegen den Beschluss ist Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht Münster möglich.

(Y.Leyard--DTZ)

Empfohlen

Kitamitarbeiterin soll in Bayern Kleinkind misshandelt haben

Wegen des Verdachts der Misshandlung eines Kleinkinds ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft in Oberfranken gegen die Mitarbeiterin einer Kita. Die Frau soll am Montag in der Einrichtung in der Marktgemeinde Küps ein 17 Monate altes Kleinkind während der Mittagsruhe misshandelt haben, teilte die bayerische Polizei am Freitag in Bayreuth mit.

26 Tote bei Überschwemmungen in Indien - Streit über Öffnung von Staudämmen

Bei Überschwemmungen im Nordosten Indiens sind nach Behördenangaben 26 Menschen ums Leben gekommen. 250.000 Menschen mussten vor den Wassermassen fliehen, wie die Regierungschefin des Bundesstaats Westbengalen am Freitag sagte. Sie machte die Behörden im benachbarten Bundesstaat Jharkhand für die Überschwemmungen verantwortlich. Dort seien unnötigerweise Schleusen von Staudämmen geöffnet worden, wodurch "riesige Wassermengen" nach Westbengalen gelangt seien. "Diese Überschwemmungen sind menschengemacht", sagte Mamata Banerjee.

Haftstrafen für Senioren nach Angriff auf Ölleitungen in Mecklenburg-Vorpommern

Wegen eines Angriffs auf Erdölleitungen der PCK-Ölraffinerie im brandenburgischen Schwedt sind zwei Senioren in Mecklenburg-Vorpommern zu mehrmonatigen Haftstrafen verurteilt worden. Die 69 und 74 Jahre alten Männer wurden der Sachbeschädigung, des Hausfriedensbruchs und der Störung eines öffentlichen Betriebs schuldig gesprochen, wie eine Sprecherin des Amtsgerichts Neubrandenburg am Freitag mitteilte.

Lange Haftstrafe wegen Handels mit Kriegswaffen für 39-Jährigen in Hessen

Das Landgericht im hessischen Darmstadt hat einen 39-Jährigen wegen des Handels mit Kriegswaffen zu acht Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Ein Mitangeklagter erhielt eine Bewährungsstrafe von anderthalb Jahren, wie ein Gerichtssprecher am Freitag mitteilte. Der Hauptangeklagte wurde zudem wegen Drogenhandels im großen Stil verurteilt.

Textgröße ändern: