Gründer von skandalumwitterter Brustimplantatefirma PIP gestorben
Der Gründer des durch einen Skandal um minderwertige Brustimplantate bekannt gewordenen Unternehmens PIP, Jean-Claude Mas, ist im Alter von 79 Jahren gestorben. Mas sei nach den Worten seiner Lebensgefährtin am Donnerstagmorgen in einem Krankenhaus gestorben, sagte sein Anwalt Yves Haddad der Nachrichtenagentur AFP in Frankreich.
PIP hatte über Jahre hunderttausende minderwertige Brustimplantate vertrieben, die mit billigem Industrie-Silikon statt mit Spezial-Silikon gefüllt waren. Diese Kissen reißen leichter und können Entzündungen auslösen. Weltweit wurden schätzungsweise rund 300.000 Frauen Implantate der Firma Poly Implant Prothèse (PIP) eingesetzt. In Deutschland sind den Schätzungen zufolge rund 6000 Frauen betroffen.
Im Mai 2016 wurde Mas in zweiter Instanz wegen schweren Betrugs zu vier Jahren Haft und 75.000 Euro Bußgeld verurteilt. Ein Betrugsopfer war dabei der TÜV Rheinland, den Mas über die Zusammensetzung seiner Prothesen belogen hatte. Seine Gefängnisstrafe trat Mas jedoch nie an.
Zwei weitere Verfahren gegen ihn unter anderem wegen fahrlässiger Tötung wegen des Krebstods einer Frau und fahrlässiger Körperverletzung liefen noch. Diese werden nach seinem Tod nun eingestellt.
Mas habe trotz seiner Verurteilung "keinen einzigen Tag im Gefängnis" gesessen, schrieb der Anwalt Laurent Gaudon, der rund 7000 Klägerinnen vertreten hatte, auf Twitter. "Er lässt tausende von Opfern zurück."
(P.Vasilyevsky--DTZ)