Greta Thunberg fordert Stars zum Mitstreiten für Klimaschutz auf
Die schwedische Schülerin und Umweltaktivistin Greta Thunberg hat die Verleihung der Goldenen Kamera zu einem eindringlichen Appell für den Klimaschutz genutzt. "Wir stehen jetzt am Scheideweg der Geschichte", sagte die 16-Jährige am Samstagabend bei der Gala in Berlin. Noch gebe es ein wenig Zeit, etwas zu verändern. Aber diese Zeit müsse jetzt für mehr Klimaschutz genutzt werden.
Thunberg bekam einen Sonderpreis der Goldenen Kamera. Diesen widmete sie den Aktivisten, die im Hambacher Forst gegen das Abholzen des Waldgebiets für den Braunkohleabbau protestieren. Thunberg nutzte ihren mit stehenden Ovationen gefeierten Auftritt zugleich, um Film- und Popstars eindringlich zum Engagement für Klimaschutz aufzufordern. "Ihr habt Einfluss auf Milliarden Menschen", sagte Thunberg. Die Stars könnten helfen, Bewusstsein bei den Menschen zu schaffen, "dass unser Haus in Flammen steht".
Thunberg verband ihre eindringlichen Worte allerdings auch mit Kritik an den Stars. Diese würden auf alle möglichen Missstände aufmerksam machen, nur nicht auf die gefährliche Erderwärmung. Dahinter stecke wohl die Sorge, dass sie "dann nicht mehr um die Welt fliegen könnten" - in ihre Lieblingsrestaurants, an Strände oder zu Yogakursen.
Die Goldene Kamera zählt zu den bekanntesten Medienpreisen in Deutschland. Zu den großen Gewinnern des Abends gehörte das Fernsehdrama "Aufbruch in die Freiheit". Dieses wurde als bester Fernsehfilm ausgezeichnet, außerdem gewann Hauptdarstellerin Anna Schudt in der begehrten Kategorie Beste Schauspielerin. Den Preis als Bester Schauspieler bekam Albrecht Schuch für seine Rollen in "Kruso" und "Der Polizist und das Mädchen".
(O.Tatarinov--DTZ)