Niederländisches Unternehmen entwickelt Toiletten für Kühe
Im Kampf gegen die Umweltverschmutzung setzt ein Unternehmer aus den Niederlanden auf Toiletten für Kühe. Henk Hanskamp will damit die Menge an Ammoniak reduzieren, das in der Landwirtschaft entsteht und das Luft sowie Wasser verschmutzen kann. Die Niederlande sind nach den USA der zweitgrößte Exporteur von landwirtschaftlichen Produkten und Lebensmitteln.
"Eine Kuh wird niemals völlig sauber sein," räumte Hanskamp im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP ein. "Aber man kann ihnen beibringen, auf die Toilette zu gehen." Bewiesen hat er das bei einem Pilotprojekt auf einem Bauernhof in der Nähe von Doetinchem im Osten des Landes, auf dem er seine "Cow Toilet" installiert hat: Während die Kuh vorne frisst, wird ihr hinten eine Kiste untergeschoben. Hört die Kuh auf zu fressen, stimuliert ein Roboterarm einen Nerv an ihrem Euter, was bei ihr den Harndrang auslöst.
Sieben der 58 Kühe haben bereits gelernt, auch ohne die äußere Stimulation die Toilette zu benutzen. "Sie erkennen die Kiste, heben ihren Schwanz und pinkeln", berichtete Hanskamp.
Da Ammoniak entsteht, wenn Urin zum Beispiel auf Dung trifft, reduziert das "Kuhrinal" die Menge des schädlichen Gases. Zudem hilft die Innovation nicht nur Menschen, sondern auch den Kühen selber: Ein trockenerer Stallboden sei besser für die Hufe der Tiere, sagte der Tierarzt Jan Velema der Tageszeitung "De Volkskrant".
(Y.Leyard--DTZ)