Deutsche Tageszeitung - Kaum Hoffnung auf Überlebende: Mindestens 120 Tote bei Flugzeugunglück in Südkorea

Kaum Hoffnung auf Überlebende: Mindestens 120 Tote bei Flugzeugunglück in Südkorea


Kaum Hoffnung auf Überlebende: Mindestens 120 Tote bei Flugzeugunglück in Südkorea
Kaum Hoffnung auf Überlebende: Mindestens 120 Tote bei Flugzeugunglück in Südkorea / Foto: © AFP

Nach der missglückten Landung eines Passagierflugzeugs in Südkorea mit 181 Menschen an Bord haben die Behörden die Opferzahl erneut nach oben korrigiert. Wie die Feuerwehr am Sonntag mitteilte, stieg die Zahl der bestätigten Todesopfer inzwischen auf mindestens 120 an, nur zwei Menschen überlebten demnach das Unglück. Die Maschine der südkoreanischen Billigfluggesellschaft Jeju war am Sonntagmorgen (Ortszeit) aus Bangkok kommend beim Landeversuch auf dem südwestlichen Flughafen Muan verunglückt.

Textgröße ändern:

Als Ursache des Unglücks werde "Kontakt zu Vögeln in Verbindung mit ungünstigen Wetterbedingungen vermutet", sagte der örtliche Feuerwehrchef Lee Jeong Hyun vor Journalisten. Zugleich dämpften die Behörden die Hoffnungen, weitere Überlebende zu finden.

Nach Angaben des südkoreanischen Verkehrsministeriums befand sich die Maschine auf dem Weg von Bangkok in Thailand nach Südkorea, als sie gegen 09.03 (Ortszeit, 01.03 MEZ) beim Landungsversuch in Muan abstürzte. Dem Ministerium zufolge hatten sich an Bord der Maschine 175 Passagiere und sechs Besatzungsmitglieder befunden. Zwei Passagiere seien thailändische Staatsbürger.

Dem Yonhap-Bericht zufolge war die Unglücksmaschine beim Landeanflug mutmaßlich mit Vögeln zusammengestoßen. Dies führte demnach zu einer "Fehlfunktion des Fahrwerks". Die Behörden haben laut Yonhap eine Untersuchung vor Ort eingeleitet, um die genaue Unglücksursache zu ermitteln.

Auf einem vom lokalen Fernsehsender MBC verbreiteten Video ist zu sehen, wie die Jeju-Air-Maschine auf die Landebahn des Flughafens Muan stürzt und Rauch aus den Triebwerken aufsteigt. Anschließend geht das gesamte Flugzeug in rasantem Tempo in Flammen auf. Laut der Website "Flightradar" handelte es sich bei der Maschine um eine Boeing vom Typ 737.

Die Rettungsarbeiten dauerten weiter an. Doch die Chance, dass weitere Insassen den Aufprall überlebt haben könnten, sei "gering", hieß es in einer Erklärung der Feuerwehr in Muan. "Die Passagiere wurden aus dem Flugzeug geschleudert, nachdem es mit der Barriere kollidiert war, so dass die Überlebenschancen gering sind", hieß es in der Erklärung. Das Flugzeug sei bei der Bruchlandung "fast vollständig zerstört" worden.

Bislang konnten zwei Menschen im Rahmen einer Rettungsaktion aus dem Wrack gerettet werden. Bei ihnen handelt es sich laut der Feuerwehr um zwei Besatzungsmitglieder. Zuvor hatte es geheißen, einer der Geretteten sei ein Passagier.

Der internationale Flughafen Muan liegt im Bezirk Muan, etwa 288 Kilometer südwestlich von Seoul. Die Feuerwehr erklärte, sie habe 32 Löschfahrzeuge und zahlreiche Feuerwehrleute zum Unglücksort entsandt. Später hieß es, der anfängliche Brand sei inzwischen gelöscht.

Auf einem Foto war das Heck des Flugzeugs zu sehen, das am Rande der Landebahn in Flammen stand, während Feuerwehrleute und Rettungsfahrzeuge nahe der Unglücksmaschine im Einsatz waren. Interimspräsident Choi Sang Mok rief nach Angaben seines Büros eine Dringlichkeitssitzung mit Kabinettsmitgliedern ein, um die Rettungsmaßnahmen zu besprechen.

Jeju Air entschuldigte sich für das Unglück und sicherte Unterstützung bei den Ermittlungen zu. Das Unternehmen erklärte in den Online-Netzwerken, es werde "alles tun", um auf das Unglück zu reagieren.

Es ist das erste tödliche Unglück in der Geschichte der 2005 gegründeten Fluggesellschaft Jeju Air, einer der größten Billigfluggesellschaften des Landes. 2007 kam ein von Jeju Air betriebenes Flugzeug vom Typ Bombardier mit 74 Passagieren an Bord aufgrund starker Winde auf dem südlichen Flughafen Busan-Gimhae von der Landebahn ab. Damals wurde ein Dutzend Menschen verletzt.

(M.Dorokhin--DTZ)

Empfohlen

Bundesregierung will Opfer des Magdeburger Anschlags wie Terroropfer entschädigen

Die Bundesregierung will die Opfer des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt von Magdeburg in gleichem Umfang entschädigen wie Opfer von Terroranschlägen. Bundesjustizminister Volker Wissing (parteilos) erklärte am Sonntag in Berlin vor der anstehenden zweiten Sitzung des Runden Tischs zur Koordinierung der Hilfen für die Opfer des Anschlags, der Staat müsse den Betroffenen zur Seite stehen.

Fußgängerin von US-Militärfahrzeug in Franken getötet

Ein Fahrzeug der US-Militärpolizei hat am Sonntag in Mittelfranken eine 33 Jahre alte Fußgängerin überfahren und tödlich verletzt. Der 19 Jahre alte Fahrer des Militärfahrzeugs sei bei Ansbach aus ungeklärter Ursache von der Bundesstraße B14 abgekommen, teilte das Polizeipräsidium Mittelfranken mit. Der Mann sei daraufhin über einen Grünstreifen auf dem Rad- und Fußweg gefahren und habe dort nach rund 100 Metern die Fußgängerin erfasst.

Brandkatastrophe in Los Angeles: Trump wirft Behörden in Kalifornien "Unfähigkeit" vor

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den verantwortlichen Behörden im demokratisch regierten Kalifornien "Unfähigkeit" im Umgang mit den verheerenden Waldbränden in und um Los Angeles vorgeworfen. Die Feuer wüteten noch immer in der Millionenmetropole, wetterte Trump am Sonntag auf seiner Onlineplattform Truth Social. "Die unfähigen Politiker haben keine Ahnung, wie sie gelöscht werden können."

Brände im Raum Los Angeles weiten sich erneut aus - Zahl der Todesopfer steigt auf 16

Die verheerenden Brände im Raum Los Angeles haben sich in Teilen der Metropolregion erneut ausgeweitet. Am Samstag (Ortszeit) breiteten sich die Flammen vom Stadtteil Pacific Palisades weiter nach Osten und Norden aus, unter anderem in Richtung des dicht besiedelten Tals San Fernando Valley. Laut der Gerichtsmedizin im Bezirk Los Angeles stieg die Zahl der Todesopfer unterdessen auf mindestens 16.

Textgröße ändern: