Razzia in Deutschland und Niederlanden: Drogenbande mit eigenen Laboren zerschlagen
Ermittler aus Deutschland und den Niederlanden haben eine grenzüberschreitend tätige mutmaßliche Drogenhändlerbande mit eigenen Untergrundlaboren zerschlagen. Am Mittwoch durchsuchten sie neun Wohn- sowie Firmenobjekte in beiden Ländern und vollstreckten einen Haftbefehl, wie Polizei, Zoll und Staatsanwaltschaft in den niedersächsischen Städten Hannover, Osnabrück sowie Aurich gemeinsam mitteilten. Die Bande soll demnach synthetisches Rauschgift "in großem Umfang" hergestellt haben.
Im Zuge der seit Januar laufenden Ermittlungen wurden den Angaben zufolge zuvor unter anderem bereits 30.000 Liter Chemikalien beschlagnahmt, die mutmaßlich zur Produktion der Drogen dienen sollten. Am Mittwoch rückten Beamten dann zu den Durchsuchungen von Wohn- und Gewerbeadressen in Bad Bentheim in Niedersachsen, Gronau in Nordrhein-Westfalen sowie Enschede in den benachbarten Niederlanden an. Ein 27-jähriger mutmaßlicher "Drogenkoch" wurde auf Grundlage eines Haftbefehls im sächsischen Bautzen festgenommen.
Die Ermittlungen hatten nach Behördenangaben vor etwa einem Jahr begonnen, nachdem bei einem Gebäudebrand im niedersächsischen Nordhorn ein großes Drogenlabor zur Herstellung von Amphetaminöl und anderen illegalen Substanzen entdeckt worden war. Weitere Ermittlungen ergaben Hinweise auf Hintermänner in den Niederlanden sowie weitere Lagerhallen mit Chemikalien in Deutschland und den Niederlanden. Zudem wurden weitere mutmaßliche Beteiligte identifiziert.
Aufgrund von Erkenntnissen aus dem Ermittlungsverfahren wurden bereits vor zwei Wochen demnach im niederländischen Mijdrecht drei Verdächtige sowie drei weitere Menschen festgenommen, als sie sieben Tonnen Chemikalien aus einem Drogenlabor beseitigen wollten. Zudem beschlagnahmten Beamten einen Tag später im niedersächsischen Schüttorf weitere fünf Tonnen Chemikalien.
Bei den Durchsuchungen am Mittwoch wurden laut Ermittlern unter anderem zahlreiche leere Chemikalienbehälter sowie Waffen gefunden. Dazu kamen Beweismittel wie tragbare Computer, Mobiltelefone und gespeicherte Daten.
(P.Tomczyk--DTZ)