Zehneinhalb Jahre Haft für Schleuser in bayerischem Traunstein
Das Landgericht im bayerischen Traunstein hat einen Schleuser zu zehn Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Wie das Gericht am Montag mitteilte, machte sich der bereits mehrfach vorbestrafte 32 Jahre alte Mann des gewerbsmäßigen Einschleusens von Ausländern in elf Fällen schuldig. Davon seien in acht Fällen die eingeschleusten Menschen lebensgefährlich behandelt worden. Es wurde vom Gericht die Einziehung von 54.000 Euro Schleuserlohn angeordnet.
Der vor gut einem Jahr festgenommene Mann wurde für Schleuserfahrten von April bis September 2023 verurteilt. Er hatte in fast allen verurteilten Fällen dem Urteil zufolge das Schleuserfahrzeug und einen Fahrer beschafft, dem er genaue Anweisungen gab. Nur in einem Fall soll der türkische Staatsangehörige selbst gefahren sein.
Insgesamt seien so 80 Menschen, darunter zehn Kinder, aus Österreich, Polen und der Slowakei über verschiedene Grenzübergänge nach Deutschland gebracht worden. Die Geschleusten seien zum Teil auf Ladeflächen oder im Kofferraum transportiert worden. Der Angeklagte war nicht geständig. Er legte Revision gegen das Urteil ein.
(V.Sørensen--DTZ)